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Streit um ErweiterungErftstädter protestieren gegen Ausbau des Verwertungszentrums

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Das Verwertungszentrum in der Ville soll erweitert werden.

Erftstadt-Liblar/Köttingen – Noch ist die Planung in einer frühen Phase. Doch schon jetzt formiert sich Widerstand gegen die Erweiterung des Verwertungszentrums Rhein-Erft-Kreis (VZEK) am Stadtrand von Liblar. Das Unternehmen Remondis will sein Betriebsgelände dort um rund zehn Hektar vergrößern. Auf der Fläche sollen Anlagen entstehen, in denen mineralische Abfälle, Schrott, Elektroschrott und Kunststoff aufbereitet werden.

Dafür müssten der Flächennutzungsplan und der Bebauungsplan geändert werden. Derzeit läuft die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung, das heißt, die Bürger haben die Möglichkeit, ihre Bedenken und Anregungen vorzubringen. Und das tun sie, denn seit das Unternehmen seine Pläne auf einer Veranstaltung in Köttingen präsentiert hat, wächst der Protest. Und er organisiert sich, wie der Köttinger Stefan Mattern sagt.

Köttingen: Verwertungszentrum würde näher an den Ortsrand rücken

Durch die Erweiterung würde das Verwertungszentrum näher an den Ortsrand von Köttingen heranrücken. Der Wald, der derzeit zwischen den Wohnhäusern und dem VZEK liege, werde um ein Drittel kleiner, berichtet Matter. Viele Bürger dort fürchteten Lärm und andere Belastungen. Dass Remondis seinerseits erklärt, das Firmengelände mit einem 3,50 Meter hohen, begrünten Wall abzuschirmen, beruhigt die Leute nicht. Denn die geplanten Gebäude sollen bis zu 25 Meter hoch werden.

Außerdem, so Mattern, verlaufe über das Gelände eine Hochspannungsleitung. An ihr entlang müsse ein Streifen von jeweils 46 Metern rechts und links frei gehalten werden, damit entstünde eine 92 Meter breite Lücke im Lärmschutzwall. Die Stadt habe Gutachten zu Lärm-, Staub und Geruchsemissionen gefordert, teilt das Unternehmen mit: „Bei keinem Gutachten konnten bislang Probleme durch die mögliche Erschließung festgestellt werden.“ Die Fläche, auf der die neuen Hallen errichtet werden sollen, ist derzeit ein Acker.

VZEK: Das schlagen die Grünen vor

Unterstützung bekommen die Bürger von den Grünen. „Dabei wird wertvolles Landschaftsschutzgebiet und teilweise sogar Naturschutzgebiet zerstört“, heißt es in einer Mitteilung der Fraktionsvorsitzenden Stephanie Bethmann und Bernd Fritz. Sie sehen den Naherholungsraum Ville gefährdet und schlagen vor, das VZEK in Richtung Nordosten zu erweitern.

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Das Gebiet dort sei industriell geprägt, berichten die Grünen. Remondis lehne den Ausbau an dieser Stelle aber ab, weil dort ehemaliges Deponiegelände sei und das Bauen damit aufwendiger. „Wir lehnen ab, dass ein Unternehmen aus Spargründen öffentliches Erholungsgelände bebaut, obwohl ihm ein anderes Gelände zur Verfügung steht“, so die Grünen.