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BundestagswahlAfD-Kandidaten fehlen bei Podiumsdiskussionen in Rhein-Erft

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Auf dem Foto ist der Schriftzug der Partei AfD zu sehen.

Nicht alle Veranstalter laden die AfD vor der Bundestagswahl zu Podiumsdiskussionen ein.

Verbände und Schulen wollen Orientierung vor der Bundestagswahl geben. Nicht alle Parteien sind auf den Podien vertreten. Die Gründe:

In fünf Wochen ist Bundestagswahl. Vertreter von sieben Parteien bewerben sich in den beiden Wahlkreisen des Kreises um ein Mandat in Berlin. Organisationen, Schulen und Verbände werden die Kandidatinnen und Kandidaten in den kommenden Wochen zu politischen Inhalten befragen. Manche Veranstaltungen sind intern, andere öffentlich – so wie die Diskussion zu der das Studio 93 von Szene 93 nach Erftstadt einlädt. Auf dem Podium sitzen Detlef Seif (CDU), Andrea Kanonenberg (SPD), Christian Schubert (Grüne) und Markus Herbrand (FDP).

Vertreter von Linken, Bündnis Deutschland und AfD, die ebenfalls Direktkandidaten stellen, fehlen. Moderator Pavlos Papapostolou begründet dies damit, dass die Linke bei der letzten Bundestagswahl 2,6 Prozent der Stimmen im Wahlkreis 92 erreicht habe. Die Absplitterung mit dem BSW deute zudem daraufhin, „dass die Partei kein relevanteres Ergebnis erzielen wird“.

Geschwister-Scholl-Gymnasium in Pulheim lädt nur vier Vertreter ein

Die fehlende Einladung an die AfD sei darin begründet, dass   deren „öffentlicher Auftritt   auch in jüngster Vergangenheit durch menschen- und demokratiefeindliche Äußerungen geprägt war.“ Das Format ermögliche es nicht, Aussagen eines AfD-Kandidaten einzuordnen, „ohne eine Störung des angestrebten Diskurses zu verhindern“.

Auch die Oberstufe des Geschwister-Scholl-Gymnasiums und ihre Lehrer in Pulheim haben eine „Podiumsdiskussion mit den Kandidaten des Rhein-Erft-Kreis zur kommenden Bundestagswahl“ organisiert, wie es in einer Mitteilung einer Lehrerin heißt. Die Gymnasiasten belassen es bei einem beschränkten Kreis: Vertreten sind CDU, SPD, Grüne und FDP.

Ich denke, es liegt eher am lokalen Demokratieverständnis, ob man uns einlädt oder nicht

Eine schriftliche Anfrage dieser Redaktion nach den Gründen, weshalb Kandidaten anderer Parteien nicht eingeladen worden sind oder aber möglicherweise aus Termingründen nicht auf dem Podium vertreten sind, blieb unbeantwortet.

Auf der Teilnehmerliste für eine Podiumsdiskussion der IHK Anfang Februar in Bergheim findet sich gleichwohl der Name des AfD-Kandidaten Jeremy Jason wieder.

Jason, zugleich auch Sprecher seiner Partei im Rhein-Erft-Kreis, bekräftigt sein Interesse, an Podiumsdiskussionen teilzunehmen: „Es scheint eher an der Gegenseite zu liegen, dass kein Interesse an unserer Teilnahme besteht. Aktuell bin ich bereits bei mindestens einem halben Dutzend Podiumsdiskussionen angemeldet. Ich denke, es liegt eher am lokalen Demokratieverständnis, ob man uns einlädt oder nicht.“