In Liblar wird die Post nicht nur von Zustellern ausgeliefert, die mit Postautos unterwegs sind. In etwa der Hälfte der 35 Bezirke sind die Zusteller auf Trikes mit und ohne Motor sowie auf traditionellen Postfahrrädern unterwegs. Und ihre Fracht ist schwer: So können pro Bezirk täglich bis zu 2000 Briefe und weitere etwa 120 bis 150 Pakete anfallen. Entsprechend beladen verlassen die Zusteller am Morgen das Depot – per E-Trike, Rad oder Trike.

Die Trikes können bis zu 120 Kilogramm transportieren – 30 Kilo vorn und 90 Kilogramm in der Gepäcktasche hinten. Und sogar vollbeladen schaffen die E-Trikes noch Tempo 21. Je nach Bezirk legen die Zusteller mit und ohne E-Unterstützung zwischen zwölf und 15 Kilometern täglich zurück. Da bleibt es nicht aus, dass die Räder schon mal kaputtgehen, dass etwa die Reifen platt, die Bremsseile gerissen, die Beleuchtungen defekt oder die Bremsbeläge abgefahren sind.

Genau dort kommt das mobile Montageteam der Post ins Spiel – die „mobile Instandsetzung“. Zu deren Aufgaben gehört es, die Trikes und Fahrräder einsatzbereit zu halten und bei Bedarf zu reparieren. Auch sogenannte E-Trollis gilt es zu repariert. „Die gibt es bei der Post in einzelnen Bezirken für die Zusteller sogar mit E-Antrieb und Board, das an den Trolli gehängt werden kann“, berichtet Claudia Spohr.

Reparatur von Zwei- und Drei-Rädern

Seit zweieinhalb Jahren zählt die 53-Jährige zum mobilen Technikerteam bei der Post. In der Niederlassung Köln-West, der auch sie angehört, ist sie die einzige Frau im Team. Ihr Einsatzgebiet sind Postdepots im Rhein-Erft-Kreis und Köln. Die Mechanikerin repariert die Zwei- und Dreiräder mit und ohne Motor und prüft regelmäßig ihre Funktionstüchtigkeit. Routiniert stellt Spohr ein gelbes E-Trike senkrecht auf die Hinterachse. Dann ist der Blick für sie frei bis tief ins Herz des Lastenrads.

Meistens erkennt sie auf den ersten Blick, was an dem Trike oder Bike zu reparieren ist. Dann nimmt sie ihre Werkzeugkisten und arbeitet Fehler für Fehler ab – bis das Fahrzeug wieder einwandfrei fährt. „Die Arbeit ist abwechslungsreich und macht mir große Freude“, sagt Spohr. Schon als junge Frau habe sie gern an ihren Autos herumgeschraubt. Dass sie jedoch einmal beruflich in die Mechanik einsteigen würde, hätte sie früher nicht für möglich gehalten. Zunächst absolvierte sie eine Ausbildung zur Dachdeckerin.

Später wechselte sie in die Zustellung bei der Post, wo sie selbst mehr als 25 Jahre hinweg die Post ausfuhr. Die Stellenausschreibung der „Mobis-Stelle“, der mobilen Instandsetzung, kam für sie genau zum richtigen Zeitpunkt. „Das traue ich mir zu“, sei ihr durch den Kopf gegangen. „Damals habe ich darüber nachgedacht, beruflich noch einmal etwas ganz Neues auszuprobieren“, sagt Spohr. Seitdem hat sie viele Lehrgänge und Schulungen zur Trike- und Fahrradtechnik besucht. „Man kann alles lernen“, ist sie überzeugt. So wie ihre acht männlichen Kollegen der Niederlassung Köln-West arbeitet auch Spohr völlig eigenständig. Ihre Werkstatt hat sie in ihrem gelben Postauto stets dabei. Griffbereit liegen darin auch die gängigsten Ersatzteile.

Interview

Sie arbeiten da, wo in Frechen die Post abgeht

Von

Alexa Jansen

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Grundsätzlich gebe es kein Teil an den besonderen Einsatzfahrzeugen der Post, das sie noch nicht ausgetauscht, repariert oder erneuert habe. „Alle sechs Monate muss jedes Trike und Bike zudem durch den TÜV“, sagt sie. Diese Abnahme nehme sie selbst vor. Ein besonderes Augenmerk liege dabei auf allen sicherheitsrelevanten Teilen wie Bremsen, Klingel, Beleuchtung vorn und hinten sowie Reflektoren. Erst wenn wirklich alles einwandfrei ist, klebt Spohr die TÜV-Plakette deutlich sichtbar auf das Trike oder Bike.