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Tag der offenen TürEiniges los im Musikhaus

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Eberhard Ronnewinkel (r.) überreichte in Anwesenheit der Witwe Marlies Zimmermann (3.v.r.) das Portrait von Bernd Alois Zimmermann an Bürgermeister Volker Erner und Susanne Petersdorff.

Erftstadt-Liblar – Es war einiges los am Samstag in der neuen Bernd-Alois-Zimmermann-Musikschule in Liblar. Natürlich wollten zahlreiche Interessierte beim ersten Tag der offenen Tür das moderne Musik- und Kulturhaus neben der Feuerwache, das kurz vor Weihnachten offiziell eröffnet und Ende Januar von der Musikschule bezogen wurde, einmal genau in Augenschein nehmen. Gleichzeitig zogen mehrere Veranstaltungen des Rahmenprogramms Besucher in den großen Konzertsaal, die sich direkt oder indirekt auf den bedeutenden Komponisten Bernd Alois Zimmermann bezogen.

So verlieh der Förderkreis der Musikschule den diesjährigen Alois-Zimmermann-Preis an die 17-jährige Anna Schmitz für ihr besonderes Engagement innerhalb der Musikschule. Die junge Musikerin aus Friesheim begann schon mit viereinhalb Jahren mit der musikalischen Früherziehung in der Erftstädter Musikschule. Inzwischen spielt Anna seit vielen Jahren Klavier und Querflöte. „Mir macht beides Spaß, aber mehr Zeit investiere ich in die Flöte“, sagte sie nach der Preisverleihung. Ob sie einmal Berufsmusikerin werden will, weiß Anna noch nicht. Derzeit studiert sie in Köln Mathematik. Vom außergewöhnlichen Talent der Preisträgerin konnten sich die Gäste im Konzertsaal ebenfalls überzeugen. Am Klavier spielte Anna Schmitz Chopins Regentropfen-Prélude und auf der Querflöte den Jazz Waltz von Rutter.

Anschließend rückte der 1918 in Erftstadt-Bliesheim geborene und 1970 in Frechen-Königsdorf verstorbene Zimmermann direkt in den Fokus der Veranstaltung. In Anwesenheit von Zimmermanns Witwe Marlies übergab der ehemalige Schüler des Komponisten, Eberhard Ronnewinkel, ein Porträt Zimmermanns an Bürgermeister Volker Erner und Musikschulleiterin Susanne Petersdorff. Das Porträt, das der Erftstädter und 2013 verstorbene Maler Franz Lövenich angefertigt hatte, wird zukünftig eine Wand in der Musikschule zieren.

Doch noch eine weitere Ehrung wurde dem bedeutenden Komponisten der Avantgarde am Samstag zuteil. Im kleinen Sitzungssaal des Rathauses, in direkter Nachbarschaft der Musikschule, gründete eine Gruppe von Musikfreunden um Eberhard Ronnewinkel die Bernd-Alois-Zimmermann-Gesellschaft. Der Verein will sich zukünftig für die nationale und internationale Erschließung und Bewahrung des künstlerischen Schaffens Bernd Alois Zimmermanns einsetzen.

In der Musikschule drehte sich derweil noch den gesamten Nachmittag alles um das Thema Musikmachen. In mehreren Räumen durften Kinder unter fachkundiger Anleitung der Musikschullehrer Instrumente ausprobieren und in den verschiedenen Orchesterräumen gab es kleine Konzerte, vom Big-Band-Sound bis zum klassichen Streicherensemble. Und so manch junger Musikfreund fand zwischen Geigen, Klarinetten und Schlagzeugen auch schon sein Lieblingsinstrument. So wie der sechsjährige Luca-Elias aus Bliesheim, der mit seinen Eltern Janine und Michael Happe die Musikschule besuchte.

„Wir wollten uns die Schule einmal ansehen und sind begeistert“, betonte Janine Happe. „Luca findet Musik toll und möchte gerne ein Instrument spielen.“ Die Blockflöte habe ihrem Sohn gleich gefallen, und die Eltern nutzten das Gespräch mit der Lehrerin gerne, um sich über den passenden Unterricht zu informieren.

In Kürze wird dann wohl auch Luca-Elias ein Teil der Bernd-Alois-Zimmermann-Musikschule sein.