Traum der kleinen AntoniaAktion „1000 Bäume für Erftstadt“ nimmt Fahrt auf
- Die ersten Bäume sind gepflanzt, so wie sich Antonia von Ley es gewünscht hatte,
- Das Mädchen starb zehnjährig an einer schweren Krankheit.
- Ihr Traum: 1000 Bäume für Erftstadt. Eine Initiative hilft nun bei der Umsetzung dieses Traums.
Erftstadt – „Wir hatten eine kleine Tochter.“ Ein Vater kann wohl kaum etwas Traurigeres sagen. Die Stille im Köttinger Dorfladen war fast mit Händen zu greifen. „Sie hat sich viele Gedanken gemacht“, fuhr Florian von Ley fort. Er erzählte den fast 40 Zuhörern von Antonia, die vergangenes Jahr gestorben ist. Gerade mal zehn Jahre ist sie alt geworden.
Die Gedanken, die sich das Kind gemacht hat, auch schon bevor eine schwere Krankheit diagnostiziert wurde, haben etwas in Gang gesetzt, was Spuren in der Stadt hinterlassen wird. 1000 Bäume sollen gepflanzt werden– in den Parks, an Straßenrändern, an Spielplätzen. Die ersten Schritte sind schon getan. Fünf neue Bäume– Linde, Ahorn und Kastanie– stehen am Spielplatz in Köttingen, fünf Apfelbäume am Ortseingang.
Zwei Blutbuchen gepflanzt
Im Schlosspark Gracht wurden zwei Blutbuchen gepflanzt, dazu eine Esskastanie, ein Fächerblattbaum, eine Steineiche und eine Esche. Das Treffen im Dorfladen, initiiert vom Verein Köttinger Dorfleben, war der nächste Schritt. Hier wurde konkret überlegt, wie die Aktion Fahrt aufnehmen und Struktur bekommen kann. 1000 Bäume–„Ich habe Antonia runtergehandelt, sie wollte eigentlich 100.000“, so Florian von Ley –, das sind gut 70 pro Stadtteil. Deshalb hatten er und seine Frau Claudia die Ortsbürgermeister eingeladen, und eine ganze Reihe war gekommen. „Wir brauchen Ihre Hilfe“, appellierte Claudia von Ley.
Kümmerer für die Bäume gesucht
Geld zu sammeln ist nur das eine, und vermutlich sogar die geringere Herausforderung. Denn schon jetzt sind 4000 Euro gespendet worden. Noch wichtiger ist es, Menschen zu motivieren, sich auf Dauer um die Bäume zu kümmern. Schon die Frage, was für Bäume es denn sein sollen, sorgte für Diskussionen. Während Claudia von Ley sich wehmütig erinnerte, wie Antonia auf einen Birnbaum geklettert ist und die Früchte gepflückt hat, rieten andere von Obstbäumen ab: Sie müssten geschnitten werden und vergreisten schnell. Zukunftsfähige Bäume sollten es sein, schlug Jens Hoffesommer vom städtischen Umweltamt vor.
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Sorten also, die auch den Klimawandel aushielten. Einer favorisierte ein grünes Band durch die Stadt, ein anderer eher einen kleinen Wald. Ein Internet-Auftritt mit einer Karte, in der für jeden Ort mögliche Baum-Stadtorte eingetragen werden können, ist ebenso im Gespräch wie ein Facebook-Auftritt mit einen Crowdfunding-Button, der das Spendensammeln im Internet erleichtern würde.
„Wir freuen uns über jeden Baum“, sagte Florian von Ley.Vor allem aber freue er sich darüber, wenn Menschen ein neues Bewusstsein für die Bedeutung der Natur bekämen – so, wie seine Tochter Antonia sich das gewünscht hatte.
Wer die Aktion unterstützen möchte, ob mit einer Geldspende, einer Patenschaft über einen Baum oder mit einer Idee für einen Standort, kann sich per E-Mail melden.