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DigitalisierungFrechener Schulen berichten von katastrophalen Zuständen

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Die Verbesserung der digitalen Ausstattung ist für die Schulen ein zentrales Thema.

Frechen – Die Frechener Schulen haben in Sachen Digitalisierung erheblichen Nachholbedarf. Das wurde deutlich, als jetzt im Schulausschuss über das Thema diskutiert wurde.

Leidvolle Erfahrungen mit schlechten Internet-Leitungen haben die Leiterinnen der drei weiterführenden Schulen gemacht. „Wir hatten kürzlich fünf Kinder in der fünften Klasse in Quarantäne“, erläuterte Petra Bold, die Leiterin des Gymnasiums. Es sei zwar gelungen, sie per Videokonferenz zuzuschalten. Damit waren die Internet-Kapazitäten der Schule aber auch schon vollständig erschöpft: „Für andere Konferenzen waren die Leitungen blockiert.“

Breitbandanbindung in Frechener Schulen ein riesiges Problem

An der Realschule sieht es nicht besser aus. „Informatik ist bei uns ein Hauptfach. Wir haben zwei PC-Räume, damit ist der Breitband-Anschluss voll ausgelastet. Weitere Geräte können wir nicht einbinden“, berichtete Schulleiterin Ursula Hardt. WLAN gibt es an der Realschule nicht.

Monika Azizmohammadi, die Leiterin der Hauptschule Herbertskaul, pflichtete ihren Kolleginnen bei. Videokonferenzen, etwa bei Schulleiter-Besprechungen, müsse sie von zu Hause aus machen. In der Schule sei dies nicht möglich. „Wir kommen ständig an unsere Grenzen“, so das Fazit von Petra Bold: „Wir brauchen dringend eine bessere Breitbandanbindung. Das muss jetzt passieren, und nicht erst in ein paar Jahren.“

Stadt reagiert auf Klagen der Frechener Schulen

Glaubt man der Stadtverwaltung, dann wird es ganz so rasant wahrscheinlich nicht gehen. In einigen Bereichen sind jedoch Zwischenlösungen möglich. Davon berichtete Stephan Krämer, Leiter des Fachdienstes Bildung, Freizeit und Kultur im Frechener Rathaus. Demnach könnte die Stadt davon profitieren, dass die Deutsche Glasfaser derzeit in einigen Außenorten ohnehin schnelle Internet-Leitungen verlegt. Dort bietet das Unternehmen der Stadt auch Kommunalverträge für die Glasfaser-Versorgung von Schulen an.

Für die Grundschule Grefrath ist ein solcher Vertrag bereits abgeschlossen worden, so die Stadtverwaltung. Denkbar sei eine solche Lösung auch für die Johannesschule in Königsdorf, für die Edith-Stein-Schule in Buschbell und die Mauritiusschule in Bachem. Außen vor ist allerdings die Innenstadt, wo sich auch die weiterführenden Schulen befinden. Denn dort ist die Deutsche Glasfaser nicht aktiv. Die Stadt habe jedoch schon Gespräche mit einem anderen Anbieter geführt, auch Übergangslösungen über Kupferkabel seien möglich.

In Frechen sollen Hunderte Geräte für Schüler und Lehrer angeschafft werden

„Eine Verbesserung der Breitband-Kapazitäten ist dringend erforderlich, wir arbeiten mit Nachdruck daran“, betonte Krämer. Zerschlagen habe sich wohl eine Kooperation mit dem Kreis und anderen Kommunen. Eine Stadt nach der anderen sei abgesprungen, sodass kaum noch Interessenten übrig seien. Ein weiteres Problem: Dem Fachdienst fehlt es an Personal. Die Politiker wollen sich nun für eine schnelle Aufstockung einsetzen.

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Für die WLAN-Versorgung der Schulen sollen als Übergangslösung „Access Points“ angeschafft werden: kleine Geräte, die für eine Verbesserung des drahtlosen Internet-Netzwerks sorgen.

Festgelegt ist die Verbesserung der digitalen Ausstattung der Schulen im Medienentwicklungsplan, der für die nächsten fünf Jahre fortgeschrieben werden soll. Die Verwaltung gab dazu einen Zwischenbericht ab. Demnach soll auch in Hardware investiert werden. Mit Hilfe von Fördermitteln werden unter anderem 490 Endgeräte für bedürftige Schülerinnen und Schüler sowie 340 Endgeräte für Lehrkräfte angeschafft.