Überraschende Niederlage der Zwanziger – Königsdorf vom Winde verweht – FC Hürth fehlen die Lösungen
Fußball-Mittelrheinliga:Lethargie bei der SpVg Frechen 20

Schier übermächtig trumpfen die abstiegsbedrohten Vichttaler bei Osman Calis (in Weiß) und seiner SpVg Frechen 20 auf.
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Es war kein gutes Wochenende für die Teams aus dem Kreis in der Fußball-Mittelrheinliga. Der FC Hürth eröffnete den Spieltag bereits am Freitag mit einer 1:2-Niederlage in Wegberg-Beeck. Am Sonntag machten es der TuS BW Königsdorf und der Ortsnachbar SpVg Frechen 20 nach.
SpVg Frechen 20 – VfL Vichttal 0:2 (0:0). Tristesse im Kurt-Bornhoff-Sportpark. Die Zuschauer rieben sich verwundert die Augen. Nicht die Zwanziger, sondern das Schlusslicht in der Liga hatte klare Vorteile im ersten Durchgang. Tim Dilley schied bereits nach wenigen Minuten mit einer Oberschenkelverletzung aus. Für ihn kam Mats Flock.
Lustlosigkeit macht sich breit
Die Gastgeber agierten ohne Tempo, schoben sich das Leder in der Abwehr hin und her, ohne dabei Gefahr zu entwickeln. Anders der VfL: Über gewonnenen Zweikämpfe wurde über die pfeilschnellen Außenbahnspieler ein Abschluss gesucht. Henrik Artz, Dogukan Türkmen und Sinan Ak verpassten dabei die Führung. Andrii Tykhonow entschärfte in größter Not den Querpass auf Ak.
Die wenigen lichten Momente bei den Zwanzigern kamen von Patrick Friesdorf. Seinen Freistoß fischte Kaan Gökcesin nur mit großer Mühe aus dem Torwinkel. Darüber hinaus scheiterte Osman Calis mit einem Flachschuss der Strafraumgrenze. Nach einer Stunde dann die kalte Dusche für die Platzherren: Diesmal setzte sich Bismark-Junior Quayson energisch durch und überwand Juri Quinten im Tor.
Damit nicht genug, in der Schlussphase tütete Jacob Nkrumah-Sarfo den Gäste-Dreier ein. Ein war ein gebrauchter Tag für die Elf um Trainer Okan-Tamer Özbay. Die zahlreichen Ausfälle sind im Moment einfach nicht zu kompensieren.
SSV Merten – TuS BW Königsdorf 3:1 (0:1). Der Wind sorgte abwechselnd für Vorteile. Zunächst profitierten die Gäste. Niklas Koppitz verwandelte einen Strafstoß zur Führung. Das beflügelte den TuS und schaffte Energien für einige vielversprechende Umschaltmomente. Niklas Koppitz besaß zweifach die Gelegenheit nachzulegen.
Merten hatte sich zurückgezogen und versuchte, aus einer dichten Abwehr zu kontern, was nur einmal gelang. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte verfehlte ein Kopfball nur knapp das von Benjamin Bussmann gehütete Tor. Nach einer Stunde wurde Jonas Bernard Hoge von Jan Luca Prangenberg ersetzt, was die Abwehr verunsicherte.
In Windeseile das Spiel gedreht
Binnen vier Minuten drehte Merten das Spiel und zog den Dreier auf seine Seite, ausgehend von einem Handelfmeter, den Goga Khvedelidze und Jan Luca Prangenberg verursachten. Abdenbi Oubelkhiri verwandelte sicher, bevor Gaspard Fehlinger und Mohamed Rabia nachlegten. Merten verwaltete anschließend den Dreier und Königsdorf fehlten die Möglichkeiten.
FC Wegberg-Beeck – FC Hürth 2:1 (2:0). Die Gastgeber siegten aufgrund einer bärenstarken ersten Hälfte verdient. Dabei fiel Toptorjäger Marc Kleefisch bereits nach fünf Minuten verletzungsbedingt aus. Der für ihn eingewechselte Vinzent Thaddeus Zingel bedankte sich direkt mit dem Führungstreffer (10.).
Die Gäste kamen nicht zum Zug, weder in der Defensive noch in der Offensive waren sie trotz Bemühungen nicht in der Lage, die Platzherren in Verlegenheit zu bringen. Auch in puncto Zweikampfverhalten blieb man hinter den Erwartungen zurück. Per Strafstoß erhöhte Alessio Tafa (41.) zum Halbzeitstand.
Hilfreiche Ansprache
Die Kabinenpredigt von FCH-Coach Oliver Heitmann führte zur erhofften Steigerung. Dario Bezerra Ehret verkürzte früh (50.). Die Beecker verloren mehr und mehr den Zugriff. Hürth agierte deutlich entschlossener und verbuchte nun bessere Umschaltmomente und Abschlüsse. Patrick Hill und Ehret verpassten hauchdünn den Ausgleich.
Der Hürther Übungsleiter bilanzierte eine verdiente Niederlage: „Wir haben es in der ersten Halbzeit nicht gut gemacht. Wir haben es nicht geschafft, sie von unserem Tor fernzuhalten. Wir waren bemüht, aber nicht optimal in den Zweikämpfen. Wir hatten keine Entlastungen und Lösungen. Das hätten wir besser machen können. Das war dann im zweiten Abschnitt deutlich besser und offener. Da war es dann ein komplett offenes Spiel.“