Expressbus-Pläne der Stadt KölnFrechen und Pulheim sind nicht gefragt worden
Frechen/Pulheim – Die Pläne der Stadt Köln, ab Dezember zwei Expressbusse einzusetzen, sorgen bei den Nachbarkommunen im Rhein-Erft-Kreis für wenig Begeisterung. Denn für die Busse, die unter anderem auf der Aachener Straße verkehren werden, sollen die Grünphasen an der Ampel in Weiden-West verkürzt werden.
Durchlass nur noch 700 statt 1200 Autos pro Stunde
Statt derzeit 1200 Autos pro Stunde sollen mit dem Start der Expressbusse nur noch 700 durchgelassen werden. Auf der Bonnstraße in Frechen kommt es dort heute schon oft zu erheblichen Rückstaus. Zu befürchten steht, dass sich die Situation noch verschärfen wird.
„Wir waren weder beteiligt noch informiert“, sagt Thorsten Friedmann, Pressesprecher der Stadt Frechen, zu den Plänen der Stadt Köln. In der Tat sehe man die Situation an der Ampel sehr kritisch: „Wir haben in Frechen die Sorge, dass der Verkehr an dieser Stelle kollabiert.“
Die Stadt Köln erhofft sich, den Autoverkehr durch die längeren Rotphasen unattraktiver zu machen. Die Erfahrung anderer Städte zeigten jedoch, dass solche Maßnahmen nicht zu insgesamt weniger Verkehr führen, heißt es aus dem Frechener Rathaus.
Erfahrungsgemäß würden die Autofahrer nach Alternativstrecken suchen, so dass es auch anderswo in Frechen zu mehr Verkehr kommen könnte. „Richtig ist ja die grundsätzlich Annahme, dass zur Verkehrsvermeidung Alternativen zu schaffen sind. Das sehen wir durch die angedachte Lösung auf der Aachener Straße aber nicht“, sagt Friedmann. Hilfreicher wären ein besseres ÖPNV-Angebot und die schnelle Umsetzung des Radschnellweges zwischen Frechen und Köln.
Kritik auch aus Pulheim
Der Pulheimer Beigeordnete Martin Höschen kritisiert, dass die Stadt Köln im Vorfeld nicht mit der Stadt Pulheim gesprochen hat. „Wir würden es begrüßen, wenn die Bürger aus Brauweiler und Dansweiler auch einen Expressbus bekämen, sprich, dass der Bus im Abteiort startet und dann weiter nach Köln fährt.“
Fachlich habe er Verständnis für die Idee, sagt Höschen. „Aber der Verkehr ist ein großes Ganzes. Er hört nicht an der Stadtgrenze auf.“ Die Idee der Stadt Köln sollte erst umgesetzt werden, wenn der Park-und-Ride-Platz Weiden-West ausgebaut ist, frühestens also 2022, fordert der Beigeordnete.