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Frechen160 Arbeiter der Steinzeug-Keramo GmbH bangen um ihre Jobs

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Noch lagern die Rohre auf dem Gelände der Steinzeug-Keramo GmbH in Frechen, das Unternehmen will die Produktion dort einstellen.

Frechen – Die Mitarbeiter der Steinzeug-Keramo GmbH in Frechen bangen um ihre Arbeitsplätze. Auf einer Betriebsversammlung am Freitag ist ihnen mitgeteilt worden, dass das Unternehmen sich neu ausrichten wolle. Die Produktion im Frechener Werk an der Alfred-Nobel-Straße/Bonnstraße solle zum Ende dieses Jahres schließen.

„Viele Mitarbeiter waren den Tränen nah“, berichtete ein Teilnehmer der Versammlung, „die meisten wissen jetzt nicht, wie es weitergehen soll.“ Das Unternehmen spricht von einer „Stärkung der Steinzeug-Keramo GmbH durch Neuausrichtung“.

Während einer Betriebsversammlung sind die Mitarbeiter am Frechener Firmensitz über die Pläne für eine Umstrukturierung des Unternehmens informiert worden.

Langfristig bedeute dies den „Wandel vom Spezialisten für Steinzeugrohre hin zu einem ganzheitlichen Systemanbieter über das Abwassermanagement hinaus“. Das Unternehmen wolle sich neue Marktsegmente in den Bereichen Kanalsanierung und Regenwassermanagement erschließen.

Herstellung von Steinzeugrohren

Künftig will sich das Unternehmen auf die Produktion von Steinzeugrohren mit bis zu 80 Zentimetern Durchmesser für den europäischen Markt konzentrieren. Produktion und Logistik sollen deshalb künftig an den beiden anderen Standorte der Steinzeug-Keramo GmbH in Bad Schmiedeberg (Sachsen-Anhalt) und im belgischen Hasselt gebündelt werden. In Frechen soll die Unternehmenszentrale bestehen bleiben.

Drei Standorte

Die Steinzeug-Keramo GmbH ist nach eigenen Angaben Europas größter Hersteller von Steinzeugrohren und -formstücken für die Abwasserentsorgung. An den drei Standorten in Frechen, Bad Schmiedeberg und Hasselt sind derzeit 530 Mitarbeiter beschäftigt. Das Unternehmen gehört zu der österreichischen Wienerberger Gruppe.

2010 hatte sie die Steinzeug-Keramo GmbH übernommen. Wienerberger gilt als weltweit größter Ziegelproduzent. (rtz)

In Produktion, Logistik und Labor sind in Frechen rund 160 Mitarbeiter betroffen. Mit ihnen und dem Betriebsrat sollen ab der nächsten Woche Gespräche geführt werden, berichtete Melanie Khazdouzian, die im Unternehmen für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Gründe für die Veränderungen seien unter anderem die „Anpassung an die Wettbewerbsfähigkeit“ und die „Veränderung in den Märkten.“

Sozialverträgliche Lösung soll gefunden werden

„Steinzeug-Keramo trägt Verantwortung für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, sagt Geschäftsführer Bernd Ebbers laut einer Pressemitteilung des Unternehmens: „Wir haben größten Respekt vor ihren Leistungen.“

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Das Unternehmen werde sich nach Kräften bemühen, andere Beschäftigungsverhältnisse für die betroffenen Mitarbeiter innerhalb und außerhalb des Unternehmens zu finden. Gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern solle eine sozialverträgliche Lösung gefunden werden.

Die Frechener Bürgermeisterin Susanne Stupp war am Freitagnachmittag völlig überrascht von der Entwicklung: „Das tut mir vor allem für die Mitarbeiter und ihre Familien leid.“