Caleb Odindo hat den Verein „Project One to One“ gegründet. In den Sommerferien besuchte er mit seiner Familie wieder die Projekte in Kenia.
SelbsthilfeFrechener Verein leistet Unterstützung für Projekte in Kenia
Die strahlenden Augen von Mama Rukia wird Caleb Odindo nie vergessen. „Wir haben ihr eine Tiefkühltruhe gespendet“, erzählt er. „Jetzt kann sie in der Schule selbst gemachtes Eis verkaufen.“ Eine Tiefkühltruhe, die das schwere Leben der 73-jährigen Kenianerin verändert hat. Nach dem Tod ihrer Angehörigen musste sie ihre drei Enkel allein durchbringen. „Jetzt laufen ihre Geschäfte so gut, dass sie sich ein kleines Haus bauen konnte“, sagt Caleb Odindo.
Die Dankbarkeit der Menschen, die Zukunftsperspektiven — all das gibt ihm die Kraft, mit seinem „Project One to One“ weiterzumachen, mit dem er Menschen in seinem Heimatland Kenia unterstützt. Er zeigt ein Foto von Mama Rukia mit seiner neunjährigen Tochter Lucy. In den Sommerferien waren sie wieder mit Odindos Ehefrau Verena in Kenia, um in Kajulu bei Kisumu am Victoriasee nach den laufenden Projekten zu sehen und neue anzustoßen. Die Hühnerzucht, die Erdnuss-Plantage, Sportangebote und Mittagessen, der Ausbau der Vorschule. Caleb Odindo ist die Begeisterung anzusehen, wenn er von seinen Projekten spricht.
Afrika hat Caleb Odindo nie vergessen
1989 kam er als 14-Jähriger mit seiner kenianischen Mutter und seinem deutschen Stiefvater nach Frechen. „Es war Herbst, die Blätter fielen, ich hatte mir das deutsche Paradies irgendwie anders vorgestellt“, erinnert er sich. Doch der Junge aus Kenia fühlte sich schnell wohl, begann nach der Schule eine Ausbildung in der Buchhaltung, gründete eine Familie. „Und 2019 war ich Tollität Ritter Caleb I. von Benzelrath“, erinnert er sich. Damals setzte er sich für Inklusion und gegen Rassismus ein. Doch Afrika, den Kontinent, der ihn prägte und den er liebt, hat er nie vergessen.
2014 gründete Caleb Odindo den Verein „Project One to One“. „Jeder Cent fließt in unsere Projekte vor Ort“, erklärt er. Mittlerweile hat der Verein über 60 Mitglieder. „Wer will, kann alle zwei Jahre nach Kenia mitkommen und in den Schulen mitarbeiten.“ Er zeigt Fotos von Veränderungen. Aus einer alten Hütte, in die es hereinregnete, wurde eine Schule. 200 Schulbänke wurden gespendet. „Die Bänke haben kenianische Handwerker gebaut“, erklärt Caleb Odindo. „So schaffen wir Jobs in armen Dörfern, das hilft den Familien.“
Den Schulkindern helfen auch Wasserstellen in der Schule und regelmäßige Mahlzeiten. „Viele Familien sind arm“, erklärt Caleb Odindo. „Die Kinder müssten sonst hungrig lernen.“ Der Verein spendet auch für Einzelprojekte. Er hat den Friseursalon einer Kenianerin unterstützt, Kindern mit Behinderung stiftet er Rollstühle. „Es ist unglaublich, wie sehr sie sich freuen“, staunt Caleb Odindo.
Hilfe zur Selbsthilfe und Nachhaltigkeit
Wie die 48-jährige Rose. Sie zieht die drei Kinder ihrer Schwester groß und ist an einer Erdnuss-Plantage beteiligt. „Wir haben den Frauen eine Maschine bauen lassen, die Erdnusscreme herstellt“, sagt Caleb Odindo. „Die Frauen können mit dem Verkauf der Erdnusscreme ihre Familien ernähren.“ Hilfe zur Selbsthilfe und Nachhaltigkeit, das ist es, was er anstrebt. „Wenn wir mit unseren Projekten die Kinder fröhlich machen, dann ist das das Wichtigste überhaupt.“
Spenden für den Verein „Project One to One“ werden bei einem Benefizkonzert am Samstag, 23. September, 18 Uhr, gesammelt. In Benzelrath, Dürener Straße 92, Endstation Linie 7, gibt es Livemusik von der Steven Ouma Band sowie kenianische Spezialitäten, Cocktails und Kölsch. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Der Erlös wird für Schulbänke und weitere Ausstattung der Klassenräume der Rae Kajulu Primary School in Kenia verwendet.