Händler aus den Niederlanden und der Umgebung boten auf dem Stoffmarkt in Frechen Stoffe, Knöpfe und Fäden an.
Farbenfrohe VielfaltDeutsch-Holländischer Stoffmarkt in Frechen lockt viele Besucher an
Trotz strömendem Regen konnten sich die Händler beim Stoffmarkt am Samstag über zahlreiche Besucher freuen. Wie in jedem Jahr verkauften Händler sowohl aus den Niederlanden als auch aus der näheren Umgebung Stoffe, Fäden und Knöpfe. Laut Händlerin Kristin Franke kommen die Menschen vor allem wegen der individuellen Stoffe zu dem Markt. „Das ist es, was die Leute schätzen“, sagt sie.
„Ich zeichne die Motive alle selbst von Hand, dann werden sie digitalisiert und gedruckt.“ Dabei verwende sie keine fertigen Dateien, wie es sonst häufig üblich sei. „Wenn man es fertig kauft, wäre es günstiger“, räumt sie ein. Aber dann seien die Sachen eben nicht einzigartig.
Besucher nähen Kleidung selbst
Tatsächlich überwiege die Anzahl der Besucher, die sich ihre Kleidung von Grund auf selbst nähen, sagt Marin Ivankovich von der Firma Lauremi. Sein Kollege ergänzt: „Wir hatten schon Leute, die im nächsten Jahr wiederkamen und den Stoff anhatten, den sie gekauft hatten.“
Es gibt aber auch Besucher, die ihre fertig gekauften Kleider nur etwas aufpeppen oder passend machen möchten. Dazu gehört die 19-jährige Ella, die auf dem Markt nach Knöpfen sucht, um ihre Latzhose enger zu machen. Sie wolle jetzt außerdem mit dem Häkeln anfangen. „Mein Ziel war es schon länger, den Schal von Pippi Langstrumpf nachzumachen“, sagt sie. Das möchte sie bis zum Winter schaffen.
Baby-Strampler als Einstiegsmodell
Auch Sandra Schmidt startet jetzt ihre Projekte für den Winter, sie sucht nach Stoffen, um für ihre Kinder Mützen und Pullover zu nähen. Ihre Kinder dürfen sich dafür auf dem Markt Stoffe aussuchen. Wer bei ihr Stoff kaufe und was die Leute damit nähen sei ganz unterschiedlich, sagt Kristin Franke.
„Ich habe kleine Mädels, die mit sechs Jahren anfangen, einen Nähkurs zu machen“, erzählt die Händlerin. Für Anfänger seien unter anderem Baby-Strampler ein typisches Einstiegsmodell. Von dort aus könne man sich mit der Zeit immer weiter steigern.
Von großer Auswahl in Frechen beeindruckt
Auch Besucherin Helga habe sich über Einkaufstaschen langsam an schwierigere Projekte herangetastet. Sie habe vor fünf Jahren angefangen, sich mit YouTube Videos das Nähen selbst beizubringen. „Dann habe ich für die Kinder genäht und jetzt auch für mich, weil viele Geschäfte schließen“, sagt sie. Mittlerweile verkaufe sie ihre Kleidung sogar an einem eigenen Stand.
Für ihre Freundin ist auch der nachhaltige Aspekt beim Nähen wichtig. „Wir suchen was, was zu unseren Reststoffen passt, damit wir die auch verwerten“, sagt sie. Eine andere Besucherin war dieses Mal zum ersten Mal auf dem Markt und beeindruckt von der großen Auswahl. „Es ist überwältigend, wie viele verschiedene Stoffe es gibt, man weiß gar nicht, wo man anfangen soll“, sagt sie. Vielleicht kommt sie ja im nächsten Jahr bei besserem Wetter wieder.