Die Stadt hat nach zwölf Jahren die Hundesteuer erhöht, sie war bislang die niedrigste im Rhein-Erft-Kreis.
Hundesteuer erhöhtSo viel kosten Hunde jetzt in Frechen
Auf die Hundehalter in Frechen kommen höhere Kosten zu: Die Stadt hat die Hundesteuer erhöht. Die neue Hundesteuersatzung, die seit 1. Januar gilt, sieht Steigerungen von bis zu 30 Prozent vor. So werden statt der bislang 75 Euro für einen Hund 96 Euro fällig, bei zwei Hunden jeweils 120 Euro pro Tier statt wie bisher 87 Euro und bei drei Hunden soll der Steuersatz von je 102 Euro auf je 147 Euro steigen.
Die Satzung wurde auf der jüngsten Ratssitzung auf Vorschlag der Verwaltung mehrheitlich beschlossen. Die SPD sprach sich mit elf Nein-Stimmen dagegen aus, die FDP und Perspektive für Frechen sowie zwei Ratsvertreter der BSW enthielten sich.
Frechen: Ermäßigung für sozial schwächere Hundehalter und Therapiehunde
Die Verwaltung hat mehrere Gründe für die Erhöhung: So sei die Hundesteuer in Frechen seit zwölf Jahren nicht mehr erhöht worden, zuletzt im Jahre 2012. Zudem werde im Vergleich der Kommunen im Rhein-Erft-Kreis deutlich, dass Frechen die niedrigsten Steuersätze im Kreis erhebe. Auch nach der geplanten Erhöhung, liege Frechen immer noch unter dem durchschnittlichen Vergleichs-Steuersatz aller Kommunen im Kreis, so die Verwaltung.
Es sei nicht zu erwarten, dass Hundehalter wegen der gestiegenen Steuer ihre Tiere abgeben würden oder müssten. Es gebe zudem eine Ermäßigung von sozial schwächeren Hundehaltern und eine Steuerbefreiung für Hunde, die zum Beispiel für therapeutische Zwecke eingesetzt werden.
Mit der Progression der Steuersätze bei dem Halten von mehreren Hunden solle einer allzu umfangreichen Hundehaltung in der Stadt entgegen gewirkt werden, die Hundesteuer habe auch eine ordnungspolitische Komponente, so die Verwaltung .
„Die Hundesteuer soll die Anzahl der Hunde in den Städten begrenzen. Es zeichnet sich seit der COVID-19-Pandemie eine Erhöhung der Anzahl der Hunde ab, gleichzeitig auch eine Steigerung der ausgesetzten Hunde im Stadtgebiet. Hierdurch werden Personalressourcen der Feuerwehr und des Ordnungsamtes gebunden, da die Hunde Plätze in umliegenden Tierheimen finden müssen. Dies gestaltet sich immer schwieriger, da diese größtenteils überfüllt sind. Zudem fallen hierdurch für die Stadt Kosten an, die den Haushalt entsprechend belasten und auszugleichen sind. Hierfür soll die Erhöhung der Hundesteuersätze ebenfalls dienen.“, erläuterte die Kämmerin Gudrun van Cleef.
Stadt hofft auf 350.000 Euro Einnahmen aus der Hundesteuer
Im Rahmen der Haushaltsgenehmigung habe die Aufsichtsbehörde zudem darauf hingewiesen, dass die Stadt Frechen zusätzliche Einnahmen generieren solle, da die Ausgaben gestiegen sind und sie für eine zusätzliche Deckung sorgen müsse, argumentiert die Erste Beigeordnete.
Zum Stichtag 30. Juni 2024 wurden in Frechen 3357 Hunde steuerlich erfasst, das ergab ein Jahresergebnis an Hundesteuer von 266 271 Euro. Die meisten Haushalte, 2605, hatten einen Hund angemeldet. Zwei Hunde waren in 595 Haushalten gemeldet, 125 Haushalte gaben an, mindestens drei Hunde zu haben. Mit der geplanten Erhöhung hofft die Verwaltung, im Jahr 2025 rund 350.000 Euro an Hundesteuer-Einnahmen zu erreichen. Zum Jahr 2027 sollen die Steuersätze dann erneut überprüft werden.