Ordnungshüter im GrünenKönigsdorfer Verein fordert Ranger für Wälder in Rhein-Erft
Frechen-Königsdorf – Die Waldfreunde Königsdorf machen sich dafür stark, in den Naturschutzgebieten des Rhein-Erft-Kreises Ranger einzusetzen. Sie sollen darauf achten, dass sich die Besucher im Wald an die Regeln halten und keine Schäden verursachen.
„Es gibt insgesamt 44 Naturschutzgebiete im Rhein-Erft-Kreis“, berichtet Werner Fink, der Sprecher und Vorsitzende der Waldfreunde. Mit rund 329 Hektar ist der Königsdorfer Forst das größte von ihnen. Er gehört auch zu den acht Gebieten, die einem besonderen Schutz gemäß der europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH) unterliegen. Verstöße gegen die Vorschriften stellen die Waldfreunde trotzdem immer wieder fest. „Mountainbike-Fahrer nutzen im Wald vermehrt illegale Strecken“, berichtet Fink.
Freilaufende Hunde
Zudem treffe man immer wieder auf Spaziergänger, die nicht auf den Wegen bleiben und querfeldein laufen. „Im geringeren Maße gilt das auch für Reiter“, so der Vorsitzende.
Auch freilaufende Hunde sorgen im Wald für Probleme: „Sie jagen Wild oder stören Bodenbrüter wie den Zaunkönig“, berichtet Fink. Deswegen müssen die Vierbeiner in den Naturschutzgebieten an der Leine gehalten werden.
Regelmäßige Kontrollen gebe es indes nicht. Das soll sich mit dem Einsatz der Ranger ändern. Ihre erste Aufgabe ist es, die Waldbesucher, deren Zahl in Zeiten der Pandemie stark zugenommen hat, zunächst freundlich auf die Vorschriften hinzuweisen und zu erläutern, warum es wichtig ist, sich zum Schutz von Flora und Fauna an die Regeln zu halten. „Wenn es wiederholte Verstöße gibt oder jemand sich renitent zeigt, können sie aber auch Bußgelder verhängen“, erläutert Fink: „Die Ranger sind nichts anderes als das Ordnungsamt im Wald.“
Wie Fink weiter berichtet, haben sich die Waldfreunde mit ihrer Idee auch an die Politik gewandt und viel positive Resonanz bekommen. Der Vorsitzende verweist insbesondere auf einen Antrag der SPD-Kreistagsfraktion, der die Initiative der Waldfreunde ausdrücklich erwähnt. Die Sozialdemokraten beantragen, im Haushalt 150.000 Euro für zwei Ranger-Stellen freizugeben, die in den Naturschutzarealen eingesetzt werden sollen. Nach zwei Jahren solle dann geprüft werden, ob das Projekt erfolgreich war und fortgesetzt werden soll.