Große Transparente an der Einrichtung machen auf den Protest aufmerksam. Neuer Antrag von Grüne, FDP und BSW zum Erhalt des Horts Hortensie.
Schließung drohtSo kämpfen in Frechen die Eltern und Kinder weiter gegen das Ende des Horts

Die Kinder des Horts Hortensie in Frechen wehren sich gegen die geplante Schließung der Einrichtung.
Copyright: S. Glade
Die Proteste von Eltern und Kinder zum geplanten Ende des Horts Hortensie gehen weiter: Sie haben große, selbst gemalte Transparente an den Zaun der Einrichtung an der Kapfenberger Straße aufgehängt und fordern den Erhalt der Einrichtung.
Die Stadt sieht vor, den Hort zum 31. Juli zu schließen. Die Räumlichkeiten sollen dem Jugendzentrum Deluxe zur Verfügung gestellt werden - dessen Standort soll vorübergehend von der noch in Planung befindlichen Gesamtschule genutzt werden.
Frechen: Verwaltung soll Alternativen zum Ende des Horts erarbeiten
Schon im Jugendhilfeausschuss im Februar hatten sich die Eltern vehement zu Wort gemeldet. Auch die Politiker aller Fraktionen hatten die Verwaltung damals wegen mangelnder Informationen kritisiert, sie hatten von dem Plan durch die Eltern erfahren. Die Ratsmitglieder einigten sich dann einstimmig, dass die Verwaltung für die nächste Sitzung am 8. April genau erarbeiten soll, was mit den Kindern nach der Schließung geschehen solle sowie Alternativen zum Ende des Horts zu suchen.
Die Stadtverwaltung muss ein tragfähiges Konzept erarbeiten, das den besonderen Bedürfnissen der Kinder gerecht wird
Im Nachhinein haben Grüne, FDP und BSW für die April-Sitzung des JHA einen weiteren Antrag gestellt. Sie fordern eindeutig den Erhalt des Horts. „Falls dies aus baulichen oder organisatorischen Gründen nicht möglich sein sollte, muss die Stadtverwaltung ein tragfähiges Konzept erarbeiten, das den besonderen Bedürfnissen der Kinder gerecht wird und ihnen eine adäquate Betreuungsmöglichkeit bietet“, so die drei Fraktionen. Es sei ihnen bewusst, dass das Deluxe eine wichtige Institution sei und dringend neue Räumlichkeiten benötige. Dies dürfe aber unter keinen Umständen zulasten der Kinder mit besonderem Förderbedarf geschehen.
Die Kinder könnten verloren gehen und weitere Bildungsnachteile erleiden
Auch die Eltern fürchten um das Wohlergehen der 23 dort untergebrachten Kinder, die zum Teil sonderpädagogischen Förderbedarf haben. Viele kämen zudem aus sozial schwachen Familien und seien auf die geregelte Ferien- und Hausaufgabenbetreuung angewiesen. „Die Kinder könnten verloren gehen und weitere Bildungsnachteile erleiden“, klagt die Elternvertreterin Sandra Glade. Der Elternrat setze sich für Gerechtigkeit und nicht für Gleichheit ein. Nicht alle Kinder würden in das von der Stadt gewünschte Schema passen, manche benötigten besondere Lösungen und Hilfen.
Auch den Plan rund um das Jugendzentrum sieht Glade kritisch: „Das Deluxe hat aktuell ein deutlich größeres Raumangebot zur Verfügung gestellt als der Hort es bieten kann, es würde sich räumlich verschlechtern und müsste wohl sein Angebot einschränken. Hinzu kommt die dezentrale Lage. Bisher besuchen es viele Klassen des Gymnasiums und der Realschule für Workshops. Für diese Klassen wird der Weg dann deutlich weiter.“ Die Kinder und Eltern hoffen nun auf eine Lösung im Jugendhilfeausschusses.