Weitere Einstürze befürchtetFrechener Spielplatz bleibt nach Unwetter gesperrt
Frechen-Bachem – Die Rutsche ist verwaist, die Schaukeln baumeln einsam im Wind, und auch die Wipptiere warten vergebens auf Nutzer. Der Kinderspielplatz an der Kreuzung von Hubert-Prott-Straße und Fürstenbergstraße in Bachem ist nach wie vor gesperrt und mit einem Bauzaun weiträumig gesichert. Wann die Mädchen und Jungen sich wieder auf den Spielgeräten austoben können, ist derzeit noch unklar, teilt die Frechener Stadtverwaltung auf Anfrage mit.
Auf dem Areal hatte sich nach dem Starkregen Mitte Juli ein tiefer, drei mal drei Meter großer Krater gebildet. In dem Bereich befindet sich laut Stadtverwaltung ein alter Bunkerstollen, der in Teilen durch den massiven Regen abgesackt ist. Um weitere Gefährdungen auszuschließen, sind laut Stadt noch zusätzliche gutachterliche Untersuchungen notwendig.
Areal in Frechen soll mit Bagger freigelegt werden
Bisherige Bohrungen hatten bislang anscheinend nur die Auf- und Abgänge des Bunkers getroffen. Teile des Areals sollen nun mit einem Bagger freigelegt werden. Außerdem seien zusätzliche Bohrungen erforderlich, um den unterirdischen Stollen in seinem Verlauf genau zu orten. So soll festgestellt werden, wo es weitere Hohlräume gibt.
Anschließend soll der Bunker gesichert und verfüllt werden. Von den weiteren Ergebnissen des Gutachters hänge ab, welche Methode dabei angewendet wird, heißt es aus dem Frechener Rathaus.
Heimatforscher warnt vor großer Einsturzgefahr in Frechen
Der Zeitplan ist derzeit noch unklar; einen Termin für den Abschluss der Untersuchungen oder eine möglich Freigabe des Spielplatzes kann die Stadtverwaltung noch nicht nennen. Derzeit müsse man froh sein, überhaupt die erforderlichen Gutachter und Firmen zu bekommen. Wegen der Beseitigung der Hochwasser- und Starkregen-Schäden hätten alle viel zu tun.
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Nachdem der Luftschutzstollen im Juli abgesackt war, hatte der Heimatforscher Egon Heeg darauf hingewiesen, dass Frechen im Zweiten Weltkrieg die wahrscheinlich am meisten unterbunkerte Kommune in der Region gewesen sei. Insbesondere gebe es viele großflächige, zehn bis zwölf Meter tiefe Schutzstollen, die oft wie im Bergbau mit Holzstämmen und Brettern versehen worden seien. In diesen Fällen sei die Einsturzgefahr besonders groß, weil das Holz faulen könne.