AboAbonnieren

„Grünes Verkehschaos“Streit um Autobahnanschluss in Frechen geht in die nächste Runde

Lesezeit 2 Minuten

Sieben Millionen Euro stellt das Land NRW für den Bau der Verbindungsstraße zwischen der Anschlussstelle Königsdorf (A 4) und der Aachener Straße zur Verfügung.

Frechen-Königsdorf – Vor dem Hintergrund der Debatte um den Weiterbau des Autobahnanschlusses in Königsdorf lädt der CDU-Ortsverband zu einem virtuellen Bürgerstammtisch ein. Beginn ist am Dienstag, 2. Februar, um 19 Uhr auf der Internet-Plattform Zoom. Das Verkehrskonzept und die Infrastruktur im Ort sollen im Mittelpunkt stehen, alle Bürgerinnen und Bürger können sich beteiligen.

Der Streit um den Autobahnanschluss wird sicherlich auch eine Rolle spielen. Wie berichtet, hatten die Grünen die Investition von weiteren sieben Millionen Euro in den Weiterbau der Anschlussstelle kritisiert. Die alten Ausbaupläne seien überholt, der Autobahnanschluss werde zusätzlichen Verkehr erzeugen. „Wir fordern, dass die autoorientierte Verkehrspolitik auf den Prüfstand kommt“, sagt Miriam Erbacher, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen. Sie schlägt vor, die Königsdorfer Ortsdurchfahrt, die Aachener Straße, stattdessen mit Pförtnerampeln an den Ortseingängen vom Verkehr zu entlasten.

CDU Königsdorf spricht vom „grünen Verkehrschaos“

Bei der CDU Königsdorf hat dies für Entsetzen gesorgt. Sie spricht vom „grünen Verkehrschaos“. Der Autobahnanschluss sei in Teilen bereits fertiggestellt. Er werde zu einer deutlichen Verkehrsentlastung des Durchgangsverkehrs auf der Aachener Straße beitragen, weil der Verkehr Richtung Köln vor Königsdorf über die Autobahn abfließen könne. „Das führt nicht nur zu einer enormen Entlastung der Königsdorfer von Lärm und Abgasen, sondern wir möchten die Aachener Straße für den Rad- und Fußwegeverkehr stärken, den verschönerten Marktplatz einbeziehen und den Verkehr auf die Mobilitätsdrehscheibe am Bahnhof ausrichten“, sagt Stefan Hoss, der Vorsitzende der CDU Königsdorf.

Das könnte Sie auch interessieren:

Kritik kommt auch von der SPD: „Jahrelang haben die Frechener Ratsfraktionen viel Druck auf die Landesregierung ausgeübt, um den Autobahnanschluss Königsdorf voranzubringen“, sagt Fraktionschef Hans Günter Eilenberger. Das Projekt habe in den vergangenen Jahren alle Planungsstadien durchlaufen, es befinde sich bereits im Bau und treffe in Königsdorf auf breite Zustimmung. Eilenberger: „Auf der Aachener Straße Pförtnerampeln zu installieren würde bedeuten, den Verkehr in Königsdorf zu reduzieren und den Stau dafür auf Kerpener oder Bergheimer Stadtgebiet zu verlagern.“

Von der Pförtnerampel hält auch die Königsdorfer CDU nichts: „Wir möchten den Durchgangsverkehr aus Horrem kommend nicht zeitversetzt durch den Ort fließen lassen, sondern gänzlich reduzieren und abbauen“, sagt Hoss.

Wer sich am CDU-Bürgerstammtisch beteiligen möchte, findet dazu im Internet weitere Informationen.