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Pläne überarbeitetNeues Parkhaus in Frechen kommt später

Lesezeit 3 Minuten
Das Bild zeigt eine Visualisierung des zukünftigen Parkhauses mit einem braun gepflasterten Umfeld, Bäumen und einer Leihstation für E-Scooter und Fahrräder.

Die Fassade des neuen Parkhauses Josefstraße soll transparent und offen sein.

Der Startschuss für den Neubau des Parkhauses Josefstraße fällt deutlich später als geplant. Die Stadt hat ihre Pläne deutlich überarbeitet.

Für ein viel diskutiertes Großprojekt in Frechen fällt im November der Startschuss: Der Abbruch des baufälligen Parkhauses Josefstraße neben dem Stadtsaal soll dann beginnen. Anfänglich war er für das zweite Quartal dieses Jahres vorgesehen. Am bisherigen Standort wird ein neues Parkhaus errichtet.

Die Parkplatzzahl bleibt mit 325 ungefähr gleich. Die Zufahrt soll wie bisher über die Josefstraße erfolgen. Die Kosten für den Abbruch und den Neubau werden von der Verwaltung mit 7,6 Millionen Euro beziffert. Die finanziellen Mittel sind bereits im Hauhalt der Stadt eingeplant.

50.000 Euro konnten eingespart werden

Die Planung, mit der das Düsseldorfer Architekturbüro Küstermeier/Genter (kg5) beauftragt ist, wurde nun noch einmal modifiziert und im Ausschuss für Bauen und Vergaben mit der Enthaltung der Grünen einstimmig beschlossen. Geändert wurde unter anderem die Planung, im Erdgeschoss eine Gewerbeeinheit zu schaffen.

Auch die Überlegung, dass das Ordnungsamt diese Fläche nutzen könnte, wurde aus Platzgründen verworfen. Nun sollen dort Stellplätze für Fahrräder und ein Mobilitäts-Hub entstehen, ein öffentlich zugänglicher Ort für gemeinschaftlich genutzte Fahrzeuge wie Fahrräder, Scooter oder Car-Sharing. Dadurch können 50.000 Euro eingespart werden.

Stadt spart an Ladesäulen

Zudem sollen nicht zwei, sondern nur ein Aufzug in Betrieb genommen werden. Dies spart weitere 50 000 Euro. Darüber hinaus wird nur das der Innenstadt zugewandte Treppenhaus in geschlossener Bauweise errichtet, das Treppenhaus an der Nordseite soll offen bleiben wie die aktuellen Treppenhäuser. Auch damit können rund 50 000 Euro eingespart werden.

Das Bild zeigt das marode Parkhaus an der Josefstraße mit vielen parkenden Autos. Die Betonfassade ist an vielen Stellen von der Witterung braun gefärbt worden.

Seit Monaten sind auf allen Etagen viele Parkplätze gesperrt, dafür sorgen die Stützen für den notwendigen Halt des Hauses.

In der Machbarkeitsstudie für das Parkhaus war die Vollausstattung von 65 Stellplätzen mit Elektroladesäulen, die von der Stadt Frechen betrieben werden sollten, vorgesehen. Nach Einschätzung der Verwaltung gibt es derzeit aber keinen größeren Bedarf an weiteren Ladesäulen, da direkt nebenan an der Alten Straße Ladesäulen vorhanden sind und ein Dienstleister die öffentlichen Ladesäulen betreiben soll. Dieser wäre dann auch für die Einrichtung, Wartung und den Betrieb der Ladesäulen zuständig. Insofern werden seitens der Stadt nur die Kabel verlegt und die Plätze vorgeplant – das Einsparpotenzial beläuft sich auf rund 120 000 Euro.

Keine Kletterwand aus Haftungsgründen

Der Vorschlag, das obere Geschoss offenzulassen und kein Dach zu bauen, um rund 300.000 Euro zu sparen, wurde sowohl vom Ausschuss als auch von der Verwaltung abgelehnt. Zum einen soll das Dach begrünt werden, und auch eine Photovoltaik-Anlage ist dort vorgesehen. Zum anderen müsste das obere Geschoss dann wegen der Wettereinflüsse viel intensiver gewartet werden.

Nicht verwirklicht wird auch die Idee, eine Kletterwand an einem der Treppenhäuser einzurichten – aus Haftungsgründen. Um Möglichkeiten für eine finanzielle Förderung beispielsweise für die Fahrradstellplätze zu prüfen, soll nun ein externes Büro beauftragt werden.

Autofahrer müssen in der Bauphase auf Alternativen ausweichen

Die Verwaltung will nun die nächsten Schritte zur Umsetzung durchführen. So wurde eine Studie zur Realisierung des Parkhauses als Systembau unter vergaberechtlichen Gesichtspunkten geprüft. Die Fachabteilung Projektmanagement empfiehlt dieses Verfahren. Im allgemeinen hält die Fachabteilung die Umsetzung des Projekts für 7,6 Millionen Euro trotz der Kostensteigerungen bei den Baupreisen für „grundsätzlich umsetzbar“.

Während der Abbruch- und Neubauphase sollen Autofahrer auf die vorhandenen Parkplätze Matthiasstraße, Synagoge, Rathaus sowie Herbertskaul/Burgstraße und Franzstraße ausweichen. Die Schilder des Parkleitsystems werden entsprechend ergänzt. Beschlossen wurde zudem, dass die Tiefgarage des Rathauses freitags zwischen 15 und 19 Uhr sowie samstags zwischen 9 und 15 Uhr geöffnet werden soll.