Die Nachbarn der geplanten Einrichtung für Geflüchtete in Königsdorf fühlen sich von der Bezirksregierung Köln vergessen und bitten die Ratsmitglieder um Unterstützung.
„Unser Leben wird sich massiv verändern“Anwohner der ZUE in Frechen appellieren an den Rat
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Blick in ein Vier-Bett-Zimmer in einer Unterbringungseinrichtung für Asylsuchende in einer neuen Zentralen Unterkunft für Asylbewerber des Landes Nordrhein-Westfalen in Dortmund. (Symbolbld)
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„Bitte lassen Sie uns an einem Strang ziehen. Bitte unterstützen Sie unsere Forderungen. Bitte lassen Sie uns nicht allein.“ Mit eindringlichen Worten wenden sich Anwohner der Alten Aachener Straße in einem offenen Brief an den Stadtrat. Sie appellieren an die Ratsmitglieder, in ihrer Sitzung am 18. Februar einem Antrag von FDP und Grünen zuzustimmen, in dem etliche Forderungen für den Pachtvertrag über eine Zentrale Unterbringungs-Einrichtung (ZUE) mit der Bezirksregierung Köln formuliert werden.
Frechen: Anwohner der geplanten ZUE fürchten Überforderung ihrer Nachbarschaft
Die Stadt Frechen hat das ehemalige Zirener-Gelände an der Alten Aachener Straße im Oktober 2024 gekauft, rund zehn Prozent der Fläche sollen an die Bezirksregierung verpachtet werden. Diese will dort eine ZUE für bis zu 300 Geflüchtete errichten. FDP und Grüne hatten nach Gesprächen mit Anwohnern einen Antrag formuliert, der im Vorfeld des Pachtvertrags „Maßnahmen zur Stabilisierung des Umfeld der ZUE“ fordert. Unter anderem geht es dabei um den Aufbau einer notwendigen Infrastruktur, um die Trinkwasserversorgung, Entwässerung und Starkregenvorsorge sowie Sicherheitsaspekte und Verkehrsregelungen.
Die Bezirksregierung scheut die Kommunikation mit uns. Wir werden vertröstet und fühlen uns bereits jetzt vergessen
„Es geht hierbei um Maßnahmen, die für eine möglichst reibungslose Koexistenz der Anwohner und dem Betrieb einer ZUE quasi unabdingbar sind. Insbesondere weil uns Anwohnern die letzten Wochen leider gezeigt haben, dass die Bezirksregierung die Kommunikation mit uns scheut. Wir werden vertröstet und fühlen uns bereits jetzt vergessen“, schildern die Unterzeichner, rund 18 Familien. Die in dem Antrag genannten Punkte seien „entscheidend für ein erfolgreiches Zusammenleben und eine möglichst reibungslose Koexistenz der Anwohner und dem Betrieb einer ZUE quasi unabdingbar“.
Sie fürchten, dass der Betrieb der ZUE die„ sehr kleine Nachbarschaft“ mit 78 Erwachsenen und 37 Kindern überfordere: „Unser Leben wird sich mit der ZUE massiv verändern.“ Anfang Oktober 2024 seien sie mit voller Wucht von der Entscheidung getroffen worden und ein Ohnmachtsgefühl habe sich ausgebreitet. Dennoch bedanken sich die Anwohner auch bei den Politikern für persönliche Gespräche, für den offenen Dialog und das Streben nach einem Perspektivwechsel.