InterviewFrechenerin holt Silber bei den European Championships im Bouldern

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Silbermedaille im Bouldern: Hannah Meul aus Frechen ist überglücklich.

Frechen/München – Die Frechenerin Hannah Meul hat bei den European Championships in München den zweiten Platz im Bouldern belegt. Udo Beißel sprach mit ihr über den Erfolg, Familie, Freunde und ihre weiteren Ziele.

Wie fühlt man sich als Vize-Europameisterin im Bouldern?

Hannah Meul: Das ist wie ein Traum, der für mich in Erfüllung gegangen ist. Ich hatte natürlich schon mit der Hoffnung gespielt, eine Medaille zu gewinnen, aber dass das jetzt Wirklichkeit geworden ist, ist ein Traum und fühlt sich unheimlich toll an.

Was ist Ihr Geheimrezept, das zum Erfolg geführt hat?

Der Erfolg ist die Liebe und Freude zum Bouldern und Klettern. Dieser Sport entfacht ein Feuer in mir, das immer größer wird. Dieser Sport gibt mir so viel positive Energie wie sonst nichts anderes. Ich habe einfach keine Limits mehr, was diesen Sport betrifft.

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Die Frechenerin Hannah Meul (21) gewann beim Bouldern den zweiten Platz. 

Wie haben Ihre Eltern und Freunde auf den Erfolg reagiert?

Meine Eltern sind mit hier in München und waren natürlich beim Wettkampf dabei. Meine Mama hat vor Freude geweint. Nach den Interviews bin ich einfach über die Absperrungen geklettert und habe meine Eltern umarmt – denen habe ich so viel zu verdanken. Die haben mich immer unterstützt, sowohl finanziell als auch ideell. Aber auch meine Schwester stand mir zur Seite. Die hat alles im Fernseh verfolgt. Ich habe Glückwünsche direkt aus der Kletterhalle Chimpanzodrome, aber auch Nachrichten von alten Freunden aus der Grundschule bekommen.

Werden Sie schon auf der Straße zum sportlichen Erfolg angesprochen?

Tatsächlich ja, kurz vor unserem Gespräch wurde ich im Kaffee angesprochen, ob ich die Boulderin bin, die Silber geholt hat. Ich werde auf der Straße angesprochen und nach Selfies gefragt. Das ist alles total verrückt hier. Der Sport erlebt hier gerade so einen Boom.

Am Mittwoch findet das Combined-Finale statt. Welche Chancen rechnen Sie sich aus?

Das ist das Format, das dann auch 2024 in Paris olympisch sein wird. Das ist eine Kombination aus Bouldern und Lead (beim Lead muss die vorgegebene Route in einer bestimmten Zeit ohne abzustürzen geklettert werden, Anm. d. Red.) Mein Ziel war es, in allen Finalwettbewerbe zu klettern. Das habe ich erreicht. Die Medaille war ein Traum, der in Erfüllung gegangen ist. Jetzt werde ich den letzten Tag nur noch genießen, die Atmosphäre hier aufsaugen und sehen, was dabei am Ende rauskommt. Gleichwohl werde ich natürlich zeigen, wo für ich trainiert habe und was ich kann.

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Erfolgreich in München. Hannah Meul aus Frechen gewinnt im Bouldern die Silbermedaille

Was ist Ihr nächstes Ziel?

Die Saison ist noch nicht vorbei. Jetzt kommen noch drei Weltcups, und da möchte ich auf jeden Fall vorne mit dabei sein, viel Erfahrung sammeln, da nächstes Jahr die Qualifikation zur Olympiade ansteht.

Sie trainieren in Frechen im Chimpanzodrome. Wann werden wir Sie dort wieder sehen?

Bis Ende der Woche bin ich noch in München. Und dann werde ich recht bald auch wieder in Frechen trainieren.

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Wie sind Sie zum Klettern gekommen?

Meine Schwester hat dort angefangen zu trainieren, da war ich aber noch zu klein. Wobei ich immer zugeguckt habe. Als ich sieben Jahre alt war, gab es eine Kindergruppe für mich. Da hatte ich eine tolle Trainerin, die mir den Sport spielerisch beigebracht hat. Mit elf Jahren habe ich meinen ersten Kids-Cup gemacht und wusste von da an, dass ich Profi-Kletterin werden möchte und den Sport mein Leben lang machen möchte.

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