KulturDas versunkene Denkmal im Wald

Ein gemauerter Sammelbunker an der Quelleinfassung des Königsdorfer Klingelpütz: Hier spielte Walter Meyer (Mitte) als Kind in den 50er Jahren.
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Frechen-Königsdorf – Die gemauerte Quelleinfassung wurde von Mönchen der Abtei Brauweiler im 18. Jahrhundert angelegt, um dort in Brunnen, Gräben, Bunkern und Zisternen frisches Wasser zu sammeln. Man findet diese Anlage, wenn man vom Parkplatz Waldstraße aus in Richtung Alte Aachener Straße dem Waldweg nordwestlich folgt. Der Königsdorfer Walter Meyer ist hier in den 60er Jahren aufgewachsen: „Früher waren wir die Ferien über im Wald. Mallorca oder Gran Canaria kannte man noch nicht.“ Rund 50 Meter hinter dem Parkplatz sieht man einen Tümpel auf der linken Seite. Da hätten sie einen Sommer lang gebuddelt, um ein Naturschwimmbad zu haben. 100 Meter weiter steht eine Bank, „Pauls Bank“, verrät ein Messingschild. Daneben führt links ein Trampelpfad ins Gebüsch, der zu der Quelleinfassung führt. Der Schöpfbunker ist noch beinahe vollständig zu sehen, doch der Sammelbunker ist schon fast komplett im Schlamm versunken, genau wie die vier mal einen Meter messende Zisterne und die zwei Brunnen.
Eigeninitiative
Diese haben der Anlage auch den Namen gegeben, „Pütz“ für Brunnen und „Klingel“ höchstwahrscheinlich für Anhöhe. Zweimal schon hat die Dorfgemeinschaft Kleinkönigsdorf in den 50er und 80er Jahren die Anlage in Eigeninitiative und nach Absprache mit der Denkmalschutzbehörde und dem Forstamt freigelegt. „Aber der Staat muss für seine Denkmäler sorgen wie jeder Privatmensch auch“, so Meyer, der in der Dorfgemeinschaft aktiv ist. Im Winter 2011 fanden Gespräche zwischen Denkmalamt und Forstamt Rhein-Sieg-Erft statt, um das Denkmal in diesem Jahr wieder freizulegen. Nachdem das Denkmalamt die Freigabe erteilt hat, wartet der Forstbetrieb nun noch auf den richtigen Zeitpunkt, um mit den Arbeiten zu beginnen. „Das ist ein Feuchtbiotop, in dem Frösche und andere Tiere leben“, so Bezirksförster Theo Peters. Auf diese müsse Rücksicht genommen werden. Von Hand und mit der Schippe werden die gemauerten Gräben, Brunnen und Zisternen vom Schlamm befreit, dann werden die schadhaften Stellen am Mauerwerk ausgebessert. Noch im September soll damit begonnen werden.