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Umbau der Burg Bachem fertiggestelltHistorisches Ambiente für Mieter auf Zeit

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Das Hauptgebäude der Wasserburg stammt aus der Zeit um 1700. Es wurde jetzt saniert und umgebaut.

Frechen-Bachem – Die Arbeiten waren aufwendig, und sie haben rund eineinhalb Jahre gedauert. „Wir mussten erst einmal prüfen, mit welchen alten Baumaterialien wir es überhaupt zu tun haben“, berichtet Architekt Dirk Lüderwaldt aus Köln. Doch jetzt ist der Umbau der Burg Bachem abgeschlossen. Im denkmalgeschützten Haupthaus der Wasserburg, das aus der Zeit um 1700 stammt, sind sieben moderne Wohnungen entstanden.

Caspar Freiherr von Fürstenberg zieht ein

Eine davon wird der Eigentümer und Bauherr, Caspar Freiherr von Fürstenberg, nutzen. Die anderen sechs Wohnung sollen komplett möbliert vermietet werden – für eher kurze Zeiträume ab sechs Monaten. Neudeutsch spricht man von einem „Boarding House“. Mögliche Mieter sind beispielsweise Firmen, die ihre Mitarbeiter für einige Monate dort unterbringen wollen, oder Menschen, die eine Zeit lang in Köln leben möchten und ein Domizil direkt vor den Toren der Großstadt suchen. Auch Schauspieler oder andere Künstler, die vorübergehend in Köln tätig sind, gehören zur potenziellen Klientel.

Bauherr Caspar Freiherr von Fürstenberg (r.) und Architekt Dirk Lüderwaldt zeigen eines der Turmzimmer.

Die Wohnungen sind zwischen 65 und 90 Quadratmetern groß und individuell gestaltet. „Wir haben versucht, möglichst viel von der historischen Bausubstanz zu erhalten“, berichtet Architekt Lüderwaldt. Schließlich sollte der Charme des historischen Gebäudes bestehen bleiben.

Historische Elemente blieben erhalten

So trifft man beim Rundgang durch die Wohnungen allenthalben auf historische Mauern, auf Fachwerk und Holzbalkendecken, auf Dielenböden und Überreste von alten Türen, die nun dekorative Elemente bilden. Zu mancher Wohnung gehört ein Turmzimmer, in dem das alte Burggemäuer freiliegt.

In den Wohnungen wurde die alte Bausubstanz mit modernen, maßgefertigten Elementen kombiniert.

Erhalten geblieben ist auch das historische Treppenhaus, das mit der imposanten Holztreppe und Stuckelementen einen besonderen Blickfang darstellt. All dies musste nicht nur mit modernen Anforderungen, sondern auch mit dem Brandschutz in Einklang gebracht werden. „Das ist in einem alten Gebäude eine besondere Herausforderung“, erläuterte der Architekt.

Pragmatisch wurden die breiten Flure und zahlreichen Nischen in den Wohnungen einbezogen, um den vorhandenen Platz optimal auszunutzen. In einer der Wohnungen findet man sogar einen alten Tresor. „Er war einfach zu schwer, um ihn zu entsorgen“, berichtet Lüderwaldt. Gut, dass er genau in eine der Nischen passte.

Schwimmen im Wassergraben

Die alte Holztreppe blieb bei der Sanierung erhalten. Sie stellt einen besonderen Blickfang dar.

Im Treppenhaus wurde auch ein neuer Zugang zum Außengelände mit Wassergraben geschaffen. Lüderwaldt: „Dort kann man im Sommer schwimmen und im Winter Schlittschuh laufen.“

Die ersten Spuren der Burg Bachem reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück. In den ältesten Bereichen der Anlage finde man noch alte Römersteine, mit denen damals gebaut worden sei, berichtet Lüderwaldt. Während der wechselvollen Geschichte des Gebäudes gab es bis ins 18. Jahrhundert hinein immer wieder bauliche Veränderungen. Teils kam es auch zu Eingriffen, die dem Gebäude zusetzen. Zudem habe der nahe Braunkohletagebau zu Schäden am Gebäude geführt.

Das Haupthaus wurde zuletzt in den 70er-Jahren saniert. Damals wurde es als Domizil für eine Großfamilie hergerichtet. Beim jetzigen Umbau wurden kleinere Einheiten geschaffen. „Wir haben besonderen Wert darauf gelegt, mit Unternehmen aus der Region zusammenzuarbeiten“, sagt Caspar Freiherr von Fürstenberg. Die Mietpreise will er nur auf Anfrage verraten: „Die erste Wohnung ist aber schon vermietet.“ Ab Mai sollen die Wohnungen zur Verfügung stehen. In Kürze will von Fürstenberg darüber auch im Internet informieren.

www.burg-bachem.de