Was Marion Rodewald den Hochey-Damen in Paris zutraut.
Erinnerungen an 2004Goldmedaillen-Gewinnerin Marion Rodewald aus Frechen fiebert mit den Hockey-Damen
Die Hockey-Damen aus Deutschland haben am Montagabend bei Olympia knapp eine Überraschung verpasst. Gegen den Top-Favoriten Niederlande lagen sie mit 1:0 in Führung. Am Ende kassierten die „Danas“, wie sich die Nationalspielerinnen nennen, noch zwei Treffer, trotz einer guten Leistung. Am heutigen Mittwoch um 12.45 Uhr steht das nächste Vorrundenspiel gegen den Gastgeber Frankreich an.
Marion Rodewald aus Frechen, die 2000, 2004 und 2008 als Hockey-Spielerin an den Spielen in Australien, Griechenland und China teilnahm, hat mitgefiebert: „Sie sind in Führung gegangen und haben richtig gut mitgespielt. Das war ein Ausrufungszeichen.“ Aus eigener Erfahrung weiß die Mutter dreier Kinder nur zu gut, dass der Auftritt „total positiv“ war: „Wir haben damals bei unserem Sieg auch in der Vorrunde verloren. Olympia ist immer für eine Überraschung gut und ich traue den Mädels eine Medaille zu.“
Mit der Hockey-Nationalmannschaft machte Marion Rodewald im Laufe ihrer olympischen Karriere unterschiedlichste Erfahrungen. „Natürlich geht es vor der ersten Teilnahme darum, sich überhaupt für dieses Turnier zu qualifizieren. Aber sobald ich dabei war, wollte ich mit dem Team auch das Maximale herausholen“, berichtet die in Frechen wohnhafte Olympionikin.
Den maximalen Erfolg konnte Rodewald bei ihren ersten Spielen im Jahr 2000 in Sydney mit Platz sieben noch nicht verbuchen, weshalb sie das dortige Turnier sportlich als „sehr enttäuschend“ abgehackt hat. „Wir hatten eine sehr gute Mannschaft beisammen und haben uns alle mehr versprochen.“
Trotz des negativen Ergebnisses konnte die 47-Jährige aus Königsdorf bei ihrem olympischen Debüt wichtige Erfahrungen sammeln für die Teilnahmen 2004 in Athen und 2008 in Peking. „Bei den ersten Spielen war ich schon geflasht von den ganzen Begegnungen mit den medial bekannten Spitzensportlern. Durch dieses Erlebnis konnte ich ganz gut nachvollziehen, wie sich die jungen Athletinnen in meinem Team gefühlt haben, wie umwerfend dieses Olympische Dorf mit seinen Weltstars auf sie wirkte.
Aber letztendlich muss einem beim ganzen Nacheifern bewusst werden, dass man selbst zur Weltspitze gehört und man sich für einen möglichen Erfolg fokussieren muss.“ Mit ihrer Erfahrung aus der ersten Teilnahme führte die Kapitänin ihr Team bei den Spielen in Athen an und erfolgreich zur Goldmedaille, die mit einem 2:1-Sieg über die Niederlande errungen wurde. In Peking verlor Rodewald mit dem Team im Halbfinale gegen China knapp und musste sich auch im Spiel um Bronze Argentinien geschlagen geben.
Marion Rodewald hat derweil das Ehrenamt Vizepräsidentin Leistungssport des Landessportbundes NRW inne und dadurch bei den Spielen in Paris einen gesonderten Blick auf die Sportler aus ihrem Bundesland.
„Ich fiebere bei den Spielen sehr mit und hoffe, dass unsere Sportler möglichst erfolgreich sein werden. Grundsätzlich verfolge ich aber alle Sportarten mit deutscher Beteiligung. Das macht Olympia ja auch zu einer besonderen Veranstaltung, weil alle Sportarten im Fokus sind. Auch die, die sonst nicht so viel Aufmerksamkeit bekommen oder gar nicht im Fernsehen zu verfolgen sind.“