Rathausbüro durchsuchtMitarbeiter soll für Auftragsvergabe Geld erhalten haben
Frechen – Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Köln ist am Mittwochmorgen das Büro eines Mitarbeiters im Rathaus sowie die Privatwohnung des Mitarbeiters durchsucht worden.
Dr. René Seppi, Sprecher der Staatsanwalt für Wirtschaftsstraftaten sagte auf Anfrage gegenüber dieser Zeitung: „Es besteht der Anfangsverdacht, dass der Beschuldigte für die Vergabe von Aufträgen sowie die Geschäftsverbindung zu einem Unternehmen Bargeldzahlungen erhalten hat.“ Weitere Angaben zum Verfahren könne man aus ermittlungstaktischen Gründen derzeit nicht machen, berichtet der Staatsanwalt weiter.
Unterlagen sichergestellt
Bei den Durchsuchungen hatten die Ermittler Unterlagen sichergestellt. Die Beweismittel müssten zunächst ausgewertet werden, erst dann könne man verlässliche Angaben zu einer möglichen Schadenshöhe machen, so Seppi. Mit weiteren Ergebnissen rechnet die Staatsanwaltschaft in etwa drei bis vier Wochen.
Wie die Stadt Frechen mitteilt, haben vier Beamte von Steuerfahndung und Kölner Kriminalpolizei nach einem entsprechenden Beschluss des Amtsgerichts Köln das Büro im Rathaus durchsucht. Die Beamten hätten schriftliche Dokumente und Kopien der Festplatte eines Computers mitgenommen. Der Arbeitsraum sei anschließend von den Ermittlungsbehörden wieder freigegeben worden, mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass das Büro weiter genutzt werden kann. Weitere Maßnahmen seien nicht ergriffen worden, so die Stadtverwaltung.
„Der betroffene Mitarbeiter konnte seine Arbeit nach der Durchsuchung fortsetzen“, heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Rathaus. Für arbeitsrechtliche Maßnahmen sieht die Stadt Frechen derzeit keine Veranlassung. Die Ermittlungen der Steuerfahndung und der Polizei werde die Stadt nach Kräften unterstützen.