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St. Katharinen-Hospital in FrechenIn Frechen entsteht die erste Fußambulanz

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Dr. Karl-Heinz Konz und Hugo Mueller-Molina eröffnen in Frechen die erste Fußambulanz.

Frechen – Es ist eine alarmierende Zahl: Rund 20 000 Amputationen werden pro Jahr in Deutschland vorgenommen. Die Dunkelziffer sei vielleicht sogar doppelt so hoch, sagt der Angiologe (Gefäßspezialist) Dr. Karl-Heinz Konz. Er baut im St. Katharinen-Hospital derzeit gemeinsam mit dem Gefäßchirurgen Hugo Mueller-Molina die erste Fußambulanz im Rhein-Erft-Kreis auf. Mueller-Molina ist langjähriger Sektionsleiter am Krankenhaus.

Der gebürtige Schwabe Konz studierte in Tübingen und Texas und war zuletzt Chefarzt und Leiter der zentralen Notaufnahme der Maria-Hilf-Kliniken in Mönchengladbach. Die nächste vergleichbare Ambulanz liegt in Köln. Das Zentrum etabliert er mit dem neuen Prinzip der ganzheitlichen, interdisziplinären (fachübergreifenden) Patientenversorgung. Die meisten Menschen mit zerstörten Gefäßen in den Füßen sind Diabetiker. Sie haben ein gestörtes Empfinden in den Extremitäten. Dadurch würden häufig unbemerkt Verletzungen entstehen, wenn beispielsweise der Schuh zu eng und die Durchblutung krankheitsbedingt eingeschränkt sei. „Die Kombination ist fatal – wir nennen das diabetische Polyneuropathie“, sagt Konz.

Die Folgen für die Patienten seien schlimm. „Mobilität ist das höchste Gut“, sagt Konz. Im Extremfall käme es zur Amputation. Um das zu verhindern, sei Teamarbeit zwischen Gefäßmedizinern, Diabetologen, Neurologen, Nephrologen, also Nierenspezialisten, notwendig. Bereits jetzt gebe es eine sogenannte „Gefäßsprechstunde“, in der Experten Fragen der Patienten beantworten. Sie findet jeweils dienstags und mittwochs zwischen 9 und 11 Uhr statt. Notfälle werden über die Notambulanz versorgt. Im neu aufgebauten Zentrum für Gefäßmedizin werde eine optimale Versorgung angeboten.

Am Besten sei es natürlich, all dem vorzubeugen. Mit Bewegung und einer gesunden Lebensweise, vor allem nicht zu rauchen sowie fettarm und mediterran zu essen. Und Konz bekräftigt eine alte Volksweisheit: „Das mit dem Glas Rotwein ist immer noch nicht vom Tisch“, sagt er schmunzelnd.