Unterkunft in FrechenWohncontainer für Flüchtlinge am Herbertskaul sind fertig
Frechen – Langsam kehrt Leben ein in der Flüchtlingsunterkunft auf dem Sportparkgelände am Herbertskaul: Die Anlage, die dort auf einem Tennenplatz errichtet wurde, ist mit einigen Monaten Verspätung fertig geworden. „Mittlerweile leben hier 141 Menschen“, sagte Georg Becker, Leiter des Fachdienstes Jugend, Familie und Soziales im Frechener Rathaus, während eines Rundgangs über die Anlage.
In den Containern am Herbertskaul stehen 72 Wohneinheiten zur Verfügung. Ursprünglich sei geplant gewesen, jede Wohnung mit jeweils sechs Menschen zu belegen. Davon ist die Stadt jedoch abgerückt. Die Zahl wurde auf vier reduziert. Insgesamt ist für etwa 300 Menschen Platz. Ursprünglich waren deutlich mehr als 400 Plätze vorgesehen. Im Notfall sei es möglich, die Zahl der Bewohner pro Container wieder auf sechs aufzustocken, sagte Becker.
Jede Wohneinheit umfasst 30 Quadratmeter, zur Grundausstattung gehören kleine Küchenzeilen und Kühlschränke. Jede Einheit hat einen Sanitärbereich. Die Stadt habe versucht, von der Massenunterbringung wegzukommen und das Containerdorf wohnlich zu gestalten, sagte Becker. Jede Wohnung hat einen Briefkasten und eine Außenbeleuchtung. Unterstände für Kinderwagen und Fahrräder lockern die Containerreihen auf.
Pflanzkübel sind vorhanden, Fahrradständer und Bänke bestellt. Die Container selbst geben ein buntes Bild ab, sie sind in den unterschiedlichsten Farben gestaltet. Ein Sicherheitsdienst ist rund um die Uhr vor Ort, außerdem wurde in einem der Container ein Sozialbüro eingerichtet.
Vorlese- und Bastelstunden für Kinder
Es ist von montags bis freitags von 10 bis 13 Uhr und von 14 bis 16 Uhr besetzt. Die städtische Mitarbeiterin Alina Fast und ein Team von Honorarkräften wollen dort unter anderem Vorlese- und Bastelstunden für Kinder anbieten. Die Flüchtlinge können sich außerdem mit allen Sorgen und Nöten an das Sozialbüro wenden.
Mittlerweile sind alle Flüchtlinge, die bislang in der ehemaligen Anne-Frank-Schule sowie in den Turnhallen in Habbelrath und Königsdorf lebten, in das Containerdorf umgezogen. Die Gerhard-Berger-Halle in Königsdorf könne möglicherweise schon wieder Anfang des kommendes Jahres, im Januar oder Februar, für den Sport genutzt werden, berichtet der städtische Pressesprecher Thorsten Friedmann.
Anders sieht es mit der Willi-Giesen-Halle in Habbelrath aus: Sie soll nach einer Grundreinigung und groben Reparaturen weiterhin für die Flüchtlingsunterbringung vorgehalten werden. Aktuell habe es wieder Zuweisungen gegeben, berichtete Georg Becker. Die Stadt sei rein rechnerisch verpflichtet, weitere 120 bis 130 Flüchtlinge aufzunehmen.
Was sagen die Flüchtlinge, was die ehrenamtlichen Helfer zu der neuen Unterkunft? „Natürlich muss sich alles noch einspielen“, meint Thomas Esser von der Flüchtlingshilfe Miteinander-Füreinander.
Er hatte sich mit anderen Helfern vor einigen Tagen in der Unterkunft umgeschaut. Anfangs habe es einige Unsicherheiten gegeben. Wenn Verbesserungen nötig waren, so habe es sich meist um Kleinigkeiten gehandelt: „Und die Mitarbeiterinnen der Stadt waren da sehr hilfsbereit.“
Seiner Meinung nach ist das Containerdorf ganz gut gelungen: „Besser als die Unterbringung in einer Turnhalle ist das allemal.“ Händeringend gesucht würden allerdings immer noch Wohnungen für Flüchtlinge im Stadtgebiet.
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