„Verkehr wird weiter zunehmen“Hohes Lkw-Aufkommen macht Frechener weiter zu schaffen
Frechen – Die Debatte um Lkw-Parkplätze im geplanten Gewerbegebiet am Frechener Krankenhauses geht weiter. Viele Anwohner aus der angrenzenden Krankenhaussiedlung waren am Dienstag zur Sitzung des Planungsausschusses ins Rathaus gekommen und stellten dort einige Fragen.
Die Zahl der Lkw-Parkplätze sei in den Plänen schon von ursprünglich zwölf auf drei reduziert worden, berichtete die Verwaltung. „Wir wollen die Stellplätze im nördlichen Bereich des Gewerbegebiets direkt an der Autobahn schaffen, um zu verhindern, dass die Lastwagen in den Wohngebieten parken“, sagte der Technische Beigeordnete Robert Lehmann.
Viel Applaus
Hans Günter Eilenberger (SPD) plädierte dennoch für eine „Null-Lösung“ – und erhielt dafür von den Anwohnern viel Applaus. Überall dort im Stadtgebiet, wo Lkw parken, gebe es Belästigungen vielfacher Art. Nun wolle man sich die gleichen Probleme auch noch in der Gegend rund ums Krankenhaus schaffen. Nach Eilenbergers Meinung sollte die Stadt auf öffentliche Stellplätze verzichten und dafür sorgen, dass die Laster auf den Höfen der Unternehmen parken können. Die Verwaltung hält dies jedoch für unrealistisch. Die Anwohner schlugen vor, die Lastwagen-Fahrer verstärkt auf die Parkplätze am Autohof an der Kölner Straße zu verweisen. Dort werden jedoch Gebühren fällig. Deswegen komme das Parken dort für einige Lastwagenfahrer nicht in Frage, auch wenn es sich nur um geringe Beträge handele, so Fachdienstleiter Christian Stahlschmidt.
„Der Schwerlastverkehr wird weiter zunehmen“, prophezeite Thomas Okos (CDU). Die Nachfrage nach den Stellplätzen sei vorhanden, auch wenn man kein dazu passendes Angebot vorhalte. Im Zweifel parkten die Laster dann einfach irgendwo, im schlimmsten Fall direkt in den Wohngebieten.
Soziale Frage
„Es geht auch um eine soziale Frage“, betonte Okos. Lastwagenfahrer, die beispielsweise aus osteuropäischen Ländern kommen, am Existenzminimum lebten, sich kostenpflichtige Parkplätze nicht leisten können und doch verpflichtet sind, ihre Ruhezeiten einzuhalten, seien in einer schwierigen Lage.
„Die soziale Frage muss an anderer Stelle gelöst werden, das können wir nicht hier in Frechen tun“, entgegnete Eilenberger. Den Vorwurf des „Populismus“ wies er zurück: „Hier wohnen Leute, die massiv belästigt werden“, betonte der SPD-Fraktionsvorsitzende. Um deren Belange müsse man sich kümmern.
Die Pläne für das neue Gewerbegebiet will die Stadt Frechen am Mittwoch, 29. September, in einer Bürgerinformationsveranstaltung präsentieren. Sie beginnt um 18 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses. Die Ausschussmehrheit stimmte dafür, den Teilnehmern zwei Varianten zu präsentieren: eine ohne Lkw-Parkplätze und eine mit den drei Stellplätzen am nördlichen Rand des Areals.
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Eine Teilnahme an der Veranstaltung ist vor Ort und online möglich. In beiden Fällen ist eine Anmeldung bis zum 24. September erforderlich, und zwar bei Matthias Müller unter 02234/ 5011361 oder per E-Mail.