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Dach undichtWasserschaden in Frechener Grundschule – Klassenräume und Flure gesperrt

Lesezeit 3 Minuten
Auf dem Foto ist eine Zimmerdecke mit Feuchtigkeitsschäden zu sehen

Als "absolut marode, katastrophal und gefährlich" bezeichnete die Schulkonferenz der Burgschule Frechen den Zustand des Schulgebäudes, jetzt regnet es durch die undichten Dächer rein.

In der GGS Burgschule gibt es seit Jahren einen Sanierungsstau. Jetzt mussten zwei Klassenräume und ein Treppenhaus gesperrt werden.

„Wir sind verzweifelt und wissen nicht mehr, was wir tun können, damit unsere Kinder auch in der kalten und nassen Jahreszeit einen trockenen Raum haben zu lernen. Und wir nicht bangen müssen, dass die Decke runterkommt oder sie Schimmelsporen ausgesetzt sind.“ Verena Drüg, Vorsitzende der Schulpflegschaft der Burgschule in Frechen ist empört.

Schon seit 2012 hat die Schulkonferenz die Verwaltung immer wieder auf die massiven Mängel wie nasse Wände und Decken sowie Schimmel und undichte Fenster aufmerksam gemacht – passiert sei bislang nichts, hieß es bereits im September in einem eindringlichen Schreiben, das Eltern und Lehrer an die Stadt geschickt hatten.

Die komplette dritte Etage musste jetzt akut gesperrt werden, es regnet überall rein
Verena Drüg, Vorsitzende der Schulpflegschaft GGS Burgschule

Nun ist es laut Drüg zum „Obergau“ gekommen – in der Schule stehen bei Regen große Putzeimer, in die aus den defekten Decken kontinuierlich Wasser tropft, es bilden sich Pfützen: „Die komplette dritte Etage musste jetzt akut gesperrt werden, es regnet überall rein. Es sind Klassenräume, somit auch OGS-Räume, Differentialräume und das Treppenhaus in einem Gebäude betroffen, ein weiterer Raum im zweiten Gebäude. Wir haben jetzt große Sorgen um die Sicherheit unserer Kinder. Zudem ist für den ganzen Dezember nur der Notbetrieb für die OGS angekündigt worden, das schafft Probleme.“

Mehr als 150 Unterschriften gesammelt

Die seit Jahren versprochene Sanierung der Schule wurde wegen des erforderlichen Neubaus einer Grundschule für die Innenstadt erneut von diesem Sommer auf 2028/29 verschoben. Bereits im September hatte auch die Schulpflegschaft mehr als 150 Unterschriften von Eltern gesammelt, um im Schulausschuss auf die eklatanten Missstände aufmerksam zu machen. Die Verwaltung sicherte damals die schnelle Reparatur von kleineren Schäden zu und versprach, einen Baugutachter zu beauftragen.

„Ein Dachdecker war vor Ort, hat aber nur Fotos gemacht. Die Firma, die zur Feuchtigkeitsregulierung kommen sollte, hat nur Fotos gemacht. Laut Stadtverwaltung gibt es einen weiteren Termin, mit dem Baugutachter würde es noch dauern“, resümiert Verena Drüg. In einem Gespräch mit der Verwaltung in der vergangenen Woche wären Fehler eingestanden worden, so die Pflegschaftsvorsitzende. Es sei versichert worden, die Burgschule „würde gesehen.“ „Aber was passiert, wenn es weiter regnet oder sogar schneit?“, fragt die besorgte Mutter. „Im Ausschuss haben wir noch im Scherz gesagt, den Kindern bricht das Dach über dem Kopf zusammen – jetzt passiert es wirklich.“ Es gehe schon lange nicht mehr um den Neubau oder eine Sanierung, sondern um die Grundsicherung, sagt Drüg.

Einzelne Dachbereiche sind undicht, eine Reparatur kann aber erst bei Trockenheit erfolgen
Robert Lehmann, Technischer Beigeordneter Stadt Frechen

Auch die Stadtverwaltung bestätigt, dass das Regenwasser an maroden Stellen durch das Dach der Schule läuft und zwei Räume und ein Flur gesperrt werden mussten. „Einzelne Dachbereiche sind undicht, eine Reparatur kann aber erst bei Trockenheit erfolgen“, kommentiert der Technische Beigeordnete Robert Lehmann. „Zurzeit finden Abstimmungen mit Fachfirmen für eine kurzfristige Instandsetzung statt, der Schulbetrieb war zu keinem Zeitpunkt eingeschränkt.“ In den vergangenen Wochen seien immer wieder erforderliche Reparaturmaßnahmen erfolgt. „Die Mitarbeiter bearbeiten diese mit höchster Priorität, die Burgschule steht auch unter Berücksichtigung des Masterplan Schule besonders im Fokus“, sagt Lehmann.

Die langjährige Direktorin hat die Grundschule auf eigenen Wunsch verlassen

Thorsten Büch, der die Gemeinschaftsgrundschule zurzeit als Konrektor kommissarisch leitet, berichtet auch, dass es Anfang der Woche „durch beide Dächer der Schule massiv durch geregnet“ habe. „Im Gegensatz zu früher wird sich aber bei der Stadt gekümmert, die Handwerker sind vor Ort“, sagt Büch. Allerdings bleibe das Dach wohl ein Problem: Auch wenn die Räume nun wieder in Betrieb genommen würden, könne bei Starkregen das Wasser jederzeit wieder durchlaufen. „Mir wurde gesagt, das Dach müsse komplett saniert werden“, sagt der Konrektor.

Die langjährige Direktorin der Grundschule, Sabine Meyer, hat Mitte Oktober auf eigenen Wunsch die Schule verlassen und sich versetzen lassen.