Freude auf den UnterrichtEin Stückchen Alltag im Abtei-Gymnasium Brauweiler

Ohne kommt keiner in den Klassenraum – Oberstufenlehrerin Britta Gelb (r.) verteilt Desinfektionsmittel.
Copyright: Petrasch-Brucher
- Nach langer Corona-Pause freuen sich die Schüler des Abtei-Gymnasiums, wieder zur Schule gehen zu können.
- Für viele war das Homeschooling sehr stressig.
- Lehrer und Schüler des Abtei-Gymnasiums nehmen die Corona-Regeln sehr ernst. Masken, Abstand und Desinfektionsmittel stehen auf der Tagesordnung.
Pulheim-Brauweiler – Wer hätte das gedacht? Die gute alte Schule ist wieder beliebt. Die Schüler des Abtei-Gymnasiums freuen sich, wieder den Schulhof im Schulzentrum Brauweiler zu betreten, ihre Klassenkameraden wiederzutreffen, freuen sich sogar auf ihre Lehrer und den Unterricht. „Ich finde es viel besser, zur Schule zu gehen und meine Freunde zu treffen“, sagt der zehnjährige Robin. „Das mit dem Homeschooling war ganz schön stressig.“
Freude auf den Unterricht
Nach und nach betreten sie den Schulhof, alle mit Mundschutz und Abstand. Dass viele lachen, hört man deutlich unter den Masken, die Augen strahlen. „Ich schwitze schon unter dem Mundschutz“, sagt Dominik aus Glessen. „Aber was soll’s. Es geht schon, und ich freu’ mich auf den Unterricht.“ Schulunterricht in Zeiten der Corona-Pandemie – das hat seit der schrittweisen Öffnung des Abtei-Gymnasiums vor Wochen mit dem Unterricht wie noch vor wenigen Monaten nicht viel zu tun. Die Klassen werden aufgeteilt in zwei Gruppen und abwechselnd vier Schulstunden lang an zwei Tagen unterrichtet.

Im Klassenraum geht es auch ohne Maske. Unterrichtet wird bei geöffnetem Fenster und mit genügend Abstand.
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Auf dem Schulhof geht es los mit den Vorsichtsmaßnahmen. Die Schüler warten geduldig und mit Abstand, bis die Lehrer sie abholen. Zunächst gibt es erstmal Desinfektionsmittel für alle, dann geht es den Lehrern hinterher und den Markierungen entlang in die Klassenräume. Dort hat jeder Schüler einen eigenen Tisch und kann den Mundschutz während des Unterrichts abnehmen. Das Fenster bleibt geöffnet, die Pausen werden im Klassenraum verbracht.
„Ist schon cool, wieder hier zu sein“, sagt André und lacht. Präsenzunterricht nennen das die Lehrer, und auch sie freuen sich über ein wenig Normalität. „Das klappt hier im Abtei-Gymnasium hervorragend“, erklärt Oberstufenlehrerin Britta Gelb. „Die Schüler sind diszipliniert, solidarisch und machen gut mit.“ Aber auch die Lehrer. Ohne die beiden Informatik-Lehrer Matthias Sames und Dennis Berk wären die Wochen im Homeschooling wohl weniger erfolgreich verlaufen. Sie gaben ihren Kollegen Online-Schulungen, auch schon mal spät abends, und machten sie fit für den Distanzunterricht. Es gab Lehrerkonferenzen und Gespräche mit Schülern per Video, kreative Ideen entstanden. Zum Beispiel ein neuer Kennlerntag für die neuen Fünftklässler. Der konnte nicht in der Schule stattfinden, also organisierten Erprobungsstufenkoordinator Bernd Kosel und seine Stellvertreterin Christina Vogt ihn eben digital. „Die Schüler haben Fotos von sich eingeschickt, die neuen Klassenlehrer stellten sich online vor, dann ging es im Schnelldurchlauf durch die Schule, und wir haben für jede Klasse ein individuelles Video erstellt. Das kam bei den Schülern super an“, sagt Vogt.
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Und wie geht es im nächsten Schuljahr weiter? Präsenz oder Distanz? „Ein Entweder-oder wird es nicht mehr geben“, resümiert Schulleiter Martin Sina. „Die Schüler steuern seit Corona ihr Lernen immer selbstständiger, ihr Weg zum Abitur wird individueller. In Zukunft sehe ich immer mehr Verkoppelungen zwischen analog und digital, Präsenz- und Distanzunterricht.“ Aber erst mal gibt es eine Abiturfeier für 175 Schüler am letzten Schultag mit Zeugnisvergabe. Auf dem Schulhof. Zwar in Gruppen und dem gebührenden Abstand, aber immerhin.