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Nach Geldautomaten-SprengungKreissparkasse Köln schließt drei Standorte in Rhein-Erft

Lesezeit 3 Minuten
Ein zerstörter, explodierter Geldautomat an der Dürener Straße hinter rot-weißem Absperrband.

Ende Mai 2022 hatte eine Explosion die Anwohner in der Dürener Straße in Blatzheim aus dem Schlaf gerissen.

Hausbewohner werden gefährdet, Häuser in Mitleidenschaft gezogen. Die Kreissparkasse zieht aus den Automatensprengungen Konsequenzen.

Nach den Sprengungen der Geldautomaten der Kreissparkasse in Erftstadt-Gymnich und in Kerpen-Blatzheim bleiben die Filialen dort sowie die SB-Stelle in Kerpen-Brüggen dauerhaft geschlossen. Wie die Kreissparkasse bekannt gab, geschehe dies vor dem Hintergrund der von dem Geldinstitut in Zusammenarbeit mit der Polizei und dem Landeskriminalamt durchgeführten regelmäßigen Gefährdungsanalysen.

Gleichzeitig sollen die Filialen in Gymnich und Blatzheim mit benachbarten Filialen der KSK zusammengelegt werden. In den Filialen in Türnich-Balkhausen, der Regional-Filiale Kerpen und der Filiale Mödrath im Erft Karree stehen jedoch auch weiterhin die KSK-Teams als Ansprechpersonen zur Verfügung. „Damit die Menschen aber auch weiterhin Geldgeschäfte vor Ort tätigen können, richtet die Kreissparkasse Köln in Kooperation mit Rewe Richrath ein Alternativ-Angebot ein“, teilte Michael Schwarz von der Kreissparkasse mit.

Kunden von Rewe Richrath können bis zu 200 Euro abheben

Ein vereinbarter Auszahlservice ermögliche so das Abheben von Bargeld an den Rewe-Kassen bis 200 Euro. Dabei könne die Kundschaft der Kreissparkasse Köln auch unabhängig von einem Mindesteinkaufswert das Bargeld abheben.

Darüber hinaus werde ab 1. März in den Supermärkten in Brüggen und Gymnich jeweils ein SB-Terminal der Kreissparkasse Köln für Überweisungen, Daueraufträge, Konto- und Umsatzabfragen sowie den Abruf von Kontoauszügen aufgestellt.

Noch bis zum 3. April dieses Jahres parke auch die Mobile KSK-Filiale noch vor Ort, die seit der Automatensprengung in Gymnich als Alternative dort angeboten wird.

Im Rhein-Erft-Kreis waren 2021 acht Geldautomaten gesprengt worden

Die Kreissparkasse reagiert mit ihren Maßnahmen auch auf die vom Landeskriminalamt NRW kürzlich öffentlich gemachten Zahlen, wonach die Sprengangriffe auf Geldautomaten in Nordrhein-Westfalen 2022 einen neuen Höchststand erreicht haben.

Im vergangenen Jahr gab es alleine in Nordrhein-Westfalen mehr als 180 Anschläge auf Geldautomaten, 2021 wurden in NRW 151 Geldautomaten-Sprengungen erfasst. Im Rhein-Erft-Kreis waren es laut LKA acht Automatensprengungen – fünf davon trafen die Kreissparkasse – drei die Volksbank.

Das Foto stammt aus dem Oktober 2022. Damals wurde der Geldautomat im Rewe-Markt in Erftstadt-Liblar aufgesprengt. Große Teile des Eingangsbereichs wurden zerstört.

Der Geldautomat im Rewe-Markt in Liblar wurde regelrecht zerfetzt, als der Sprengsatz Ende Oktober 2022 explodierte.

Wie die Kreissparkasse weiter mitteilte, haben auch aufgrund der gegebenen Fluchtmöglichkeiten insbesondere Standorte im Rhein-Erft-Kreis im Fokus der Bankräuber gestanden. Und zimperlich sind die Täter nicht. Verstärkt werde sogar Festsprengstoffe eingesetzt, was zu erheblichen Schäden an den betroffenen Gebäuden führe und die Gefährdung von Leib und Leben unbeteiligter Dritter deutlich erhöhe.

Volksbank Erft sieht derzeit von Schließungen ab, doch das kann sich ändern

Maßgebliche Kriterien für die Entscheidung der Schließungen der Filialen waren jedoch die hohen Risiken von Tatwiederholungen aufgrund der örtlichen Lagen und räumlichen Begebenheiten und die damit verbundene Gefahr für Bewohnerinnen und Bewohner in der angrenzenden Wohnbebauung.

Bei der Volksbank Erft eG gibt es aktuell zwar keine Planungen zu weiteren Schließungen von Filialen mit Geldautomaten. Unternehmenssprecherin Tanja Schynke wies jedoch darauf hin, dass die regelmäßige Gefahrenanalyse eines jeden einzelnen Standortes in Zukunft dazu führen könnte, dass einzelne Standorte wegen ihrer Lage oder der Möglichkeit der Anpassung an neue Sicherheitskonzepte neu bewertet werden.

Bei der Volksbank Erft gab es drei Sprengungen. Dabei traf es die Hauptstelle Elsdorf Mitte März so massiv, dass sie immer noch nicht für den Publikumsverkehr geöffnet werden kann. „Als vorübergehende Sicherheitsmaßnahme – auch für die Anwohner – hatten wir auch mehrere Geldautomaten außer Betrieb genommen“, erklärte Schynke. Außer der Hauptgeschäftsstelle seien auch zwei weitere Geldautomaten aktuell nicht wieder in Betrieb.