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HürthSana-Krankenhaus erweitert das Angebot in der Orthopädie

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Eine neue Fachabteilung für die Schulter nimmt im Hürther Sana-Krankenhaus im März ihren Betrieb auf.

Hürth – Das Sana-Krankenhaus baut sein medizinisches Angebot in der Orthopädie aus. Im März nimmt die neue Schulterfachabteilung mit dem Schwerpunkt Schulterendoprothetik – also dem künstlichen Ersatz von Schultergelenken – ihren Betrieb auf. Ärztlicher Leiter der Fachabteilung wird der Schulterspezialist Dr. Jens Kellinghaus (44), der bereits seit 2008 am Dreifaltigkeits-Krankenhaus in Köln tätig ist. Die beiden Sana-Kliniken rücken damit noch enger zusammen.

Die Häufigkeit akuter und chronischer Schulterschmerzen habe in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen, begründet Geschäftsführer Sebastian Haeger die Erweiterung des Therapieangebots. Der Diplom-Medizinökonom leitet neben dem Kölner Dreifaltigkeits-Krankenhaus seit Anfang des Jahres auch das Hürther Sana-Krankenhaus. Fast jeder zehnte Patient klage über Schulterschmerzen oder eingeschränkte Bewegungsfreiheit.

Breites Therapiespektrum

Auslöser können neben Unfällen oder Sportverletzungen auch schleichende Fehlbelastungen sein, die zu Sehnenrissen, Versteifungen oder Verschleiß führten, erklärt Kellinghaus, Facharzt für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin. In Hürth soll ein breites Therapiespektrum angeboten werden. Viele Erkrankungen seien im Frühstadium gut zu behandeln, etwa durch Physiotherapie, so Kellinghaus. Wenn das keinen langfristigen Erfolg bringe, sei oft eine Behandlung in Schlüssellochtechnik mit einer Gelenkspiegelung möglich.

Dr. Jens

Schwere Arthrosen oder die Folge von Knochenbrüchen seien sehr gut mit einer Schulterprothese zu behandeln. Ziel sei es, eine schmerzfreie Funktion des Schultergelenks zu erreichen und die Lebensqualität wieder deutlich zu erhöhen.

Wirtschaftliche Bedrängnis

Die neue Fachabteilung wird nach Angaben von Geschäftsführer Haeger auch dazu beitragen, den erweiterten OP-Bereich auszulasten. Zuletzt wurde in Hürth ein dritter Operationssaal angebaut. Einer der beiden Säle im Altbau wurde bereits modernisiert, beim anderen läuft der Innenausbau. „Der dritte OP-Saal wird Ende des Jahres fertig sein“, sagt Geschäftsführer Sebastian Haeger. Rund sieben Millionen Euro hat die Sana-Klinikgesellschaft jüngst in ihr Hürther Haus investiert.

Aktuell liegt allerdings viel OP-Kapazität brach. Aufgrund der Corona-Pandemie würden kaum noch geplante Operationen und Behandlungen durchgeführt, sagt Haeger. Dazu komme, dass viele Betten für Covid-19-Patienten freigehalten werden müssten oder bereits belegt seien. Gerade Einrichtungen der Grund- und Regelversorgung wie das Hürther Sana-Krankenhaus gerieten dadurch wirtschaftlich in Bedrängnis.

Pflegepersonal fehlt

Ein großes Problem sei auch der Mangel an Pflegepersonal. „Wir sind zeitweise an unsere Belastungsgrenzen gekommen“, sagt Haeger. Von der Politik fühlt sich der Geschäftsführer „im Regen stehen“ gelassen. „Bis Ende Januar gab es einen Rettungsschirm für Krankenhäuser. Wir brauchen dringend eine Anschlussfinanzierung, damit wir die Patientenversorgung vor Ort sicherstellen können.“

Viel Lob findet Haeger für die Mitarbeiter des Krankenhauses. „Es gibt hier ein unglaublich starkes Wir-Gefühl, das in der Pandemie noch gewachsen ist.“