Ab dem 9. Februar sollen Zuschauer in der Sendung „Achtung Verbrechen“ Betrugsfälle kennenlernen. Im Fokus steht die Prävention.
Neue RTL-SendungModerator Dieter Könnes will in „Achtung Verbrechen“ über Betrugsmaschen aufklären
Es war die Geschichte des „Tinder Schwindlers“, die tausende Zuschauer Anfang 2022 vor den Bildschirmen fesselte. Ein junger Mann aus Israel, der auf Dating-Plattformen Frauen kennenlernte, ihnen die große Liebe vorspielte, viel Geld für eine vermeintliche Notlage forderte und sich dann nie wieder meldete.
„Love-Scamming“ heißt diese Art des besonders perfiden Betruges. In der neuen RTL-Sendung „Achtung Verbrechen“ sollen ab Februar solche und weitere Betrugsmaschen im Fokus stehen. „Wir konzentrieren uns auf Betrugsfälle, weil es da wahnsinnig viele Maschen gibt, über die wir aufklären wollen“, sagt Moderator Dieter Könnes im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Zudem komme diese Art der Kriminalität besonders häufig vor.
Bei der RTL-Sendung „Achtung Verbrechen“ liegt Prävention im Fokus
Anders als in bekannten Sendungen, die ebenfalls Kriminalfälle behandeln, wie zum Beispiel „Aktenzeichen XY“, fragt RTL die Zuschauerinnen und Zuschauer aber nicht nach deren Hilfe. Denn „der Schwerpunkt der Sendung ist die Prävention“, sagt Könnes.
So sollen die Zuschauerinnen und Zuschauer, die live im Studio in Hürth und Zuhause vor den Fernsehern sitzen, zunächst erfahren, welche Art von Betrugsfällen es überhaupt gibt, denn „es werden Fälle dabei sein, die vielen nicht unbekannt sind, aber es gibt auch welche, da weiß man gar nicht, dass es die wirklich gibt“, sagt Könnes. Zum Beispiel Schockanrufe, „bei dem der Anrufer einen so unter Druck setzt, dass man nicht mehr auflegen kann.“
Schockanrufe sind einer von vier Betrugsfällen, die in der ersten Sendung aufgegriffen werden. Daneben sollen die Zuschauer auch über die Betrugsmaschen Erbschleicher, betrügerische Handwerker und Unfallautos aus den USA, die auf dem deutschen Gebrauchtwagenmarkt landen, aufgeklärt werden.
Um dem Zuschauer möglichst genau erklären zu können, wie die Betrugsmaschen ablaufen, wurden echte Fälle nachgespielt und diese in einem zehn- bis 20-minütigen Film während der Sendung gezeigt. „Wenn der Zuschauer diesen Beitrag gesehen hat, dann wird er verstanden haben, dass ihn eine Behörde nie so unter Druck setzen wird, dass er noch nicht mal mehr die Zeit hat, aufzulegen und mal nachzufragen“, sagt Könnes.
Durch die Länge und die detaillierten Schilderungen der Betrügereien werde zudem klar, „dass sich der Betrug über einen längeren Zeitraum hinzog und die Täter ganz geschickt vorgegangen sind.“ Und es jedem passieren könne, auch wenn „man am Anfang denkt: darauf falle ich nicht rein“, sagt Könnes. Auch anschließende Gespräche mit Polizisten und Rechtsanwälten sollen den Zuschauer noch einmal sensibilisieren.
Auch in Köln gibt es Betrugsfälle
Eine Besonderheit von „Achtung Verbrechen“ sei zudem das Betrugsradar, das während der Live-Sendung stetig erweitert wird. Dieses soll den Zuschauerinnen und Zuschauern zeigen, ob es in bestimmten Regionen auffällig viele Betrugsfälle gibt. „Wir fordern die Zuschauerinnen und Zuschauer auf, sich aktiv zu beteiligen. Dabei reicht es schon, wenn man sich bei uns meldet und sagt, zum Beispiel im Falle der Schockanrufe: ‚Ja, ich bin auch schon angerufen worden‘.“
Ob es also in Köln besonders häufig zu Betrugsfällen kommt, könne das Team der Sendung jetzt also noch nicht sagen, doch aus seiner Vergangenheit als Investigativ-Journalist weiß Dieter Könnes, dass Köln bislang nicht verschont blieb: „Ich habe schon während meiner Zeit als WDR-Reporter für das Format „Könnes Kämpft“ Betrugsfälle aufgedeckt. In einem Fall hatte ich mit einem Lockvogel die Betrüger an den Aachener Weiher gelockt. Durch die Zusammenarbeit mit der Kölner Polizei kam es zum Zugriff und später auch zu mehreren Verurteilungen.“
Bei der glaubhaften Vermittlung, wie wichtig die Sensibilisierung in Bezug auf Betrugsmaschen ist, hilft dem Moderator aber nicht nur seine journalistische Vergangenheit, sondern auch ein Erlebnis in seinem Privatleben. Denn auch er sei schon einmal Opfer eines Betruges geworden. „Es war ein klassischer Online-Einkauf, ich war einfach nicht aufmerksam genug und bin auf einen Fake-Shop reingefallen“, sagt er. Nach ein paar unbeantworteten E-Mails habe er „entnervt aufgegeben“ und 180 Euro verloren.
Die erste Sendung von „Achtung Verbrechen“ läuft am Donnerstag, 9. Februar, um 20:15 bei RTL.