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Fund im KellerErbstück vom Opa aus Hürth entpuppt sich bei „Bares für Rares“ als kleines Juwel

Lesezeit 3 Minuten
Fabian Weber (v.r.) aus Hürth mit Horst Lichter und Detlev Kümmel bei „Bares für Rares“.

Fabian Weber (v.r.) aus Hürth mit Horst Lichter und Detlev Kümmel bei „Bares für Rares“.

In der Expertise kam es zur Überraschung, im Händlerraum begann das Wettbieten.

Mit einem Erbstück ist Fabian Weber aus Hürth in die ZDF-Sendung „Bares für Rares“ vom Montag (17. März) gekommen. Der 41-Jährige hatte das kleine Juwel für Modelleisenbahn-Liebhaber im Keller stehen. Bei den Händlerinnen und Händlern, aber auch bei der Expertise sorgte das Verkaufsobjekt für Begeisterung.

„Das gefällt mir aber außerordentlich gut“, erklärte ZDF-Moderator Horst Lichter beim ersten Blick auf das Verkaufsobjekt. Der Verwaltungsbeamte aus Hürth hatte gleich eine ganze Verkehrsstation im Gepäck. Das gute Stück stammte vom Opa Horst aus Berlin.

„Bares für Rares“: Großvater bekam Bahnhof als Kind zum Geschenk

Der Großvater selber habe den Bahnhof 1930 als Kind zum Geburtstag zu seiner Modelleisenbahn geschenkt bekommen, habe ihm dieser erzählt, so Fabian Weber. „Oh, dann waren die aber keine armen Arbeiter“, warf Horst Lichter ein. Eine Vermutung, welche der Verwaltungsangestellte bestätigte, ohne ins Detail zu gehen.

Seine Mutter habe den Bahnhof in den 1960er-Jahren zuletzt gesehen. Seither habe er ordentlich verpackt im Keller der Großeltern gelegen, so Weber weiter bei „Bares für Rares“. Nach dem Tod der Großeltern sei er dann an die Mutter und ihn gegangen. Da weder er noch seine Eltern Eisenbahn-Freunde seien, habe man sich nun für den Verkauf entschlossen.

„Bares für Rares“-Experte gerät ins Schwärmen

Hergestellt wurde der Bahnhof ursprünglich von den Bing-Werken, einem namhaften Spielzeugunternehmen mit Sitz in Nürnberg, leitete Historiker Detlev Kümmel seine Expertise ein. Die Teile des Bahnhofs seien aus Blechen geprägt, gefertigt und händisch bemalt worden.

Die Bleche des Bahnhofs wurden aufwändig geprägt und händisch bemalt.

Die Bleche des Bahnhofs wurden aufwändig geprägt und händisch bemalt.

Der Bahnhof sei komplett, mit all seinen Einzelteilen, schwärmte Kümmel. Sogar der Telegrafenmast, der in vielen Ausgaben heute fehle, sei noch vorhanden. Nur die Holzplatte, auf welcher das Bahnhofsgebäude angebracht wurde und unter welchem die ganze Elektrik montiert wurde, sei nicht original. Aber auch das sei wirklich hervorragend gearbeitet worden, freute sich der Experte bei „Bares für Rares“.

Der detailreiche Bahnhof habe zudem schon einige Jahre auf dem Buckel: Zwischen 1918 und 1924 wurde das Spielzeug für Liebhaber von Modelleisenbahnen hergestellt.

Wunschpreis wird bei „Bares für Rares“-Expertise deutlich übertroffen

Aber war der Wunschpreis von Fabian Weber realistisch? Der hatte sich einen Preis zwischen 200 und 300 Euro vorgestellt.

Detlev Kümmel sah da jedoch noch viel Luft nach oben. Allein für das Bahnhofsgebäude ohne Laternen und Zubehör sei man bereits bei einem Wert von 200 bis 250 Euro. Insgesamt bewertete der Experte das Verkaufsobjekt auf 500 bis 550 Euro.

Allein die beiden Laternen könnten bei Sammlern 300 Euro erzielen, so „Bares für Rares“-Experte Detlev Kümmel.

Allein die beiden Laternen könnten bei Sammlern 300 Euro erzielen, so „Bares für Rares“-Experte Detlev Kümmel.

Eine Expertenschätzung, bei welcher der Beamte aus Hürth große Augen machte. „Das klingt sehr gut, hätte ich nicht erwartet“, gestand der 41-Jährige überrascht.

„Bares für Rares“-Händlerrunde liefert sich spannende Preisschlacht

Im Händlerraum von „Bares für Rares“ stieß der Modelleisenbahn-Bahnhof direkt auf reges Interesse. Händler Jos van Katwijk und Walter Lehnertz konnten kaum die Finger davon lassen. Firma Bing, Jahrhundertwende, sofort klingelten die Händler-Glocken.

Das erste Gebot von Wolfgang Pauritsch startete bei 200 Euro. Bereits hier war der ursprüngliche Wunschpreis erreicht. Anschließend schraubten sich die Gebote weiter stetig in die Höhe.

Bei 400 Euro von Jos van Katwijk schien dann jedoch Schluss. Mit einiger Hartnäckigkeit gelang es Fabian Weber noch, den Händler auf 430 Euro hochzudrücken. Ein Preis, mit dem der Beamte aus Hürth im Vorfeld wohl nicht gerechnet hätte.