„Die Veränderungen gehen weiter“Werkfeuerwehr Hürth-Knapsack wird 100 Jahre alt
- Die Werkfeuerwehr Hürth-Knapsack feiert 100-jähriges Jubiläum.
- Bei der Geburtstagsfeier kommen vermehrt die veränderten Anforderungen der Feuerwehr zur Sprache..
- Ehemalige und aktive Feuerwehrleute erinnern sich vor Ort an vergangene Einsätze.
Hürth-Knapsack – Es war beim Endspiel der Fußballweltmeisterschaft 1972. „Das Spiel war gerade angepfiffen, als ich den Knall hörte“, erinnerte sich Friedhelm Breuer (67). Im nächsten Moment sah er eine gewaltige schwarze Rauchwolke über dem Knapsacker Hügel aufsteigen. Bei Hoechst war die VC-Anlage explodiert und stand nun im Vollbrand. Damals ahnte Friedhelm Breuer noch nicht, dass er vier Jahre nach der Katastrophe bei der Werkfeuerwehr im Chemiepark seine berufliche Karriere starten und am Ende die Wehr sogar leiten würde.
„40 der jetzt 100 Jahre gehörte die Werkfeuerwehr Friedhelm Breuer“, meinte Yncoris-Geschäftsleiter Clemens Mittelviefhaus mit einem Augenzwinkern. Zusammen mit dem Vorsitzenden der Geschäftsleitung Ralf Müller, vielen aktiven und ehemaligen Feuerwehrleuten, Bürgermeister Dirk Breuer, dem Leiter der Hürther Feuerwehr, Michael Mund, und dem aktuellen Leiter der Werkfeuerwehr, Ralf Lassmann, wurde im Feierabendhaus im Rahmen des Jahresappells der 100. Geburtstag der Werkfeuerwehr gefeiert.
Veränderte Anforderungen
Mehrmals hob Mittelviefhaus in seiner Ansprache die Bedeutung der Werkfeuerwehr hervor. „Sie ist Gegenstand der Genehmigungsgrundlage“, betonte er. Ohne die Wehr wäre dieser Standort hier nicht möglich. „Und hinter allen steht das Vertrauen darauf, dass die Werkfeuerwehr alles tut, um Schaden von Menschen und dem Werk abzuhalten“, so Mittelviefhaus.
Lassmann sprach in seinem Vortrag auch über die veränderten Anforderungen der Werkfeuerwehr in den vergangenen Jahrzehnten. Dabei wies er auch auf die vor dem Feierabendhaus aufgestellten Fahrzeuge hin. Viele der Werkfeuerwehrleute erinnerten sich beim Anblick der alten Fahrzeuge an so manchen Einsatz. Die Drehleiter war zwischen 1961 und 1995 im Chemiepark im Dienst. „Auf der Leiter habe auch ich oft gestanden“, lachte Alfred Leineweber, der zwischen 1984 und 1994 Leiter der Werkfeuerwehr war.
„Und die Veränderungen gehen weiter“, kam Lassmann auf die Zukunft der Werkfeuerwehr zu sprechen. Die Fahrzeugtechnik werde sich weiter verändern. 2020 müsse sehr viel Geld in die Hand genommen werden. Auch die Feuerwache platze aus allen Nähten, und der Fachkräftemangel mache sich auch bei der Feuerwehr bemerkbar. „Es ist nicht leicht, Schritt zu halten und den Anforderungen personell und technisch gerecht zu werden“, sagte Lassmann.
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„Immer wieder musste sich die Feuerwehr in den vergangenen 100 Jahren anpassen“, berichtete Hürths Feuerwehrchef Michael Mund. Er betonte, dass die Feuerwehr auf sehr hohem Niveau arbeite.
Diverse Ehrungen
Hürths Bürgermeister Dirk Breuer ergänzte: „Ich bin der Gesetzgebung dankbar, dass es eine Werkfeuerwehr geben muss.“ Sein Dank galt dann der Werkfeuerwehr und der Hürther Feuerwehr, deren enge Symbiose ja nur deswegen so gut funktioniere, weil beide Seiten ihren Beitrag dazu leisten.
Abschließend wurden langjährige Feuerwehrleute geehrt. Für 25 Jahre erhielten Bernd Kraus, Guido Müller, Willi Otten und Peter Kuck die silberne Verdienstmedaille, Rüdiger Menges, Heinz-Peter Blumenthal und Peter Kwiatkowski erhielten die Medaille in Gold.