Gefahr für Kinder befürchtetHürther Ehepaar klagt gegen Spielplatzausbau
Hürth-Efferen – Der Kinderspielplatz an der Rondorfer Straße beschäftigt die Justiz. Die Anwohner Hans-Joachim und Monika Kamp wollen die geplante Ausdehnung der Spielfläche auf eine benachbarte Grünfläche stoppen und haben vor dem Verwaltungsgericht in Köln einen Antrag auf vorläufigen Rechtsschutz gegen die Stadt gestellt. Das Ehepaar hält die Erweiterungspläne für gefährlich. Denn um von der einen zur anderen Spielfläche zu gelangen, müssten die Kinder die Zufahrt zu ihrem Grundstück queren.
Das Ehepaar wohnt an einem kleinen Stichweg, der von der Rondorfer Straße abzweigt. „Das Haus hat mein Vater 1947 gebaut“, berichtet Hans-Joachim Kamp. Ursprünglich sollte die Straße bis zum Sonnenwinkel ausgebaut werden. Das ist aber nie passiert. Stattdessen wurde der Verbindungsweg nur bis zum Haus der Kamps ausgebaut, mit Wendeplatz vor der Zufahrt. In den 1970er-Jahren wurde der öffentliche Spielplatz auf 600 Quadratmetern Fläche angelegt.
Hürther Anwohner blockierte Baustelle mit seinem Geländewagen
Dass die Spielfläche erweitert werden soll, erfuhren die Kamps im Juni 2021. „Wir wurden morgens durch Baulärm geweckt“, erinnert sich der 73-jährige Straßenbaumeister, der früher als Sachverständiger für die Handwerkskammer Köln tätig war.
Er sei aus allen Wolken gefallen, als er bemerkt habe, dass im Wendehammer vor seinem Haus ein stählerner Basketballkorb aufgestellt werden sollte. Kamp fuhr seinen Geländewagen vors Haus und blockierte die Baustelle. Schließlich sei der Bautrupp abgerückt. Dann machte er sich über die Spielplatzpläne schlau – und habe sich abermals nur wundern können. Auf der 240 Quadratmeter großen Rasenfläche auf der anderen Seite seiner Zufahrt will die Stadt eine Wasserspielanlage und ein Balanciergerät errichten. „Der Spielplatz soll quer über unsere Einfahrt hinweg erweitert werden“, sagt Kamps. „So etwas gibt es sonst nirgendwo.“
Anwohner aus Hürth befürchtet, dass ihm spielende Kinder vors Auto laufen
Der Anwohner fürchtet, dass ihm bei der Ausfahrt rückwärts von seinem Grundstück spielende Kinder vors Auto laufen, die von einem Teil des Spielplatzes zum anderen wollen. Schon in der Vergangenheit habe es brenzlige Situationen mit krabbelnden Kleinkindern gegeben.
Kamp hat eine Reihe von Eingaben gegen die neue Spielfläche gemacht, der Schriftwechsel mit der Stadtverwaltung füllt eine Aktenordner. Die Stadt hält aber an den Spielplatzplänen fest. Der Beigeordnete Jens Menzel bestreitet, dass es sich überhaupt um eine Erweiterung handele. Schließlich werde schon heute neben der Spielplatz- auch die Grünfläche öffentlich genutzt, auf der die neuen Spielgeräte aufgebaut werden sollen.
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Außerdem würden Zäune und dichtes Buschwerk die Kinder daran hindern, direkt über die Zufahrt der Kamps zu laufen. „Damit sollten bei vorsichtiger Fahrweise die Gefahren auf ein absolutes Minimum zu reduzieren sein“, glaubt Menzel.