Auf einem Maiball lernte Karin Haas ihren späteren Ehemann Heinz Jansen kennen und wurde dann auch noch Maikönigin.
65 Jahre verheiratetAuf dem Maiball 1957 hat es beim Hürther Jubelpaar gefunkt
Über München kam die gebürtige Berlinerin Karin Jansen (84), geborene Haas, nach Köln, wo ihr 1957 auf einem Maiball in der Gaststätte „Zu den vier Winden“ in Niehl mit dem heute 86-jährigen Heinz Jansen ihr Zukünftiger über den Weg lief.
„Mein Cousin hatte mich und meine Mutter dahin mitgenommen“, erinnert sich Karin Jansen, die später am Abend sogar noch im Mittelpunkt der Veranstaltung stand, als sie zur Maikönigin gewählt wurde. Und da wurde auch Heinz Jansen auf die junge Dame aufmerksam.
Frisch gebackener Ehemann wurde Geschäftsführer im Hotel der Schwiegereltern
Der Kölner, der gerade eine Ausbildung zum Autolackierer absolviert hatte, war aktiver Sportler, Mitglied eines Turnvereins. Das Paar kam sich näher, und am 5. September 1958 wurde geheiratet. Heute feiern die beiden eiserne Hochzeit.
Einige Jahre lebten beide in Honrath, einem Ortsteil von Lohmar im Rhein-Sieg-Kreis. Der Ehemann arbeitete im Hotel der Schwiegereltern als Geschäftsführer. Später zog das Paar, das inzwischen zwei Kinder – einen Sohn und eine Tochter — hatte, nach Köln, denn der Ehemann fand eine Anstellung beim Heeresamt und wechselte 1971 zum Bundessprachenamt nach Hürth, wo er bis zur Rente 29 Jahre lang tätig war. Für sein Engagement in der Betreuung der ausländischen Soldaten wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Die Ehefrau arbeitete als Verwaltungsangestellte, war in der Verwaltung des Brühler Seniorenheims Wetterstein und 24 Jahre im Bundesamt für Zivilschutz tätig. Darüber hinaus kümmerte sie sich um die Pflege ihrer Mutter und der Schwiegermutter. Später kam Enkel Marc dazu, um den man sich gerne kümmerte. Der ist nun schon erwachsen und erfreute die Großeltern vor drei Jahren mit Nachwuchs. Nun steht Urenkel Fabian oben auf der Liste.
Daneben kümmert sich Karin Jansen im Auftrag der Verwaltung um die Wohnungen ihres Wohnblocks: „Ich bin hier im Beirat und sorge dafür, dass notfalls Handwerker bestellt werden und alles geregelt ist. Ich bin die Anlaufstelle der Mieter bei Problemen.“ Sie sieht das als eine Form des „betreuten Wohnens“ an, wie sie lachend erklärt.
Tanzen war das gemeinsame Hobby des Hürther Ehepaares
In der Freizeit stand bei Heinz Jansen das Geräteturnen hoch im Kurs. Sein Lieblingsgerät war der Barren. Dann nahm er den Motorsport in den Fokus, anfangs passiv als Zuschauer auf dem Nürburgring. Später arbeitete er ehrenamtlich als Streckenposten in der „Grünen Hölle“, und zuletzt sorgte er zehn Jahre lang als Fahrer dafür, dass Pressevertreter oder VIP-Gäste an die richtigen Stellen entlang des Kurses kamen.
Ein gemeinsames Hobby war das Tanzen. Karin Jansens weitere große Leidenschaft war das Nähen: „Ich wäre gerne Modedesignerin geworden“, sagte sie, doch die Ausbildung an einer Fachschule in Heidelberg war finanziell nicht zu stemmen.
Die eiserne Hochzeit wird in Hürth in Etappen gefeiert
Das Ehepaar war viel unterwegs. „Reisen war für uns wichtig“, so Karin Jansen. Österreich und Italien waren damals die Lieblingsziele, später kamen die Moselregion, die Benelux-Staaten und Frankreich dazu. „Wir sind auch jetzt noch jedes Jahr drei Wochen an der Mosel, da haben wir seit Jahren ein festes Ziel“, ergänzt sie.
Und auch ein Faible für Flusskreuzfahrten hat das Ehepaar inzwischen entwickelt. Zur diamantenen Hochzeit ging es seinerzeit auf die Seine, und zum diesjährigen Ehejubiläum waren sie im Vorfeld auf dem Rhein unterwegs: „Wir haben uns Straßburg und auch Basel angeschaut.“
Das Fest selber wird in Etappen gefeiert. Heute erwartet das Ehepaar den Besuch des Bürgermeisters und der Ortsgemeinschaft, am Wochenende wird mit der Familie gefeiert.