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Endoprothetik-ZentrumHürther Sana-Klinik lässt sich durchleuchten

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Rund 300 Knie- und Hüftgelenke setzten Dr. Christian Magerl (l). und Etienne Bart jedes Jahr im Sana-Krankenhaus ein.

Hürth – Das Sana-Krankenhaus darf sich nun offiziell größtes Endoprothetik-Zentrum im Rhein-Erft-Kreis nennen: In keinem anderen Krankenhaus im Kreisgebiet werden nach Angaben des Ärztlichen Direktors Dr. Rainer Trapp so viele Knie- und Hüftgelenke implantiert wie bei den Hürthern. Die Sana AG hat sich die Qualität der medizinischen Versorgung der Patienten jetzt von Experten zertifizieren lassen.

Mit ihrem Wechsel an das Sana-Krankenhaus begannen Etienne Bart, Chefarzt der Unfallchirurgie und Endoprothetik, sowie Oberarzt Dr. Christian Magerl vor fünf Jahren damit, die Endoprothetik zu einem Schwerpunkt des Hürther Hospitals auszubauen. Rund 300 künstliche Hüft- und Kniegelenke werden dort jedes Jahr eingesetzt.

Die Bedeutung der Endoprothetik wächst mit der Zahl älterer Menschen. „Das sind typische Altersgebrechen“, weiß der Ärztliche Direktor Trapp, „und die Bevölkerung wird immer älter.“ Noch aus einem anderen Grund geht Chefarzt Bart davon aus, dass er in Zukunft noch häufiger Knie und Hüften operieren muss. „Früher hat die Prothese alles überlebt“, so Bart. Der Patient habe sie mit ins Grab genommen. Der medizinische Fortschritt habe aber die Lebenserwartung erhöht – mit der Folge, dass die Prothesen immer häufiger das Ende ihrer Lebensdauer erreichen, obwohl sie bereits 15 bis 20 Jahre halten sollen. Dann müsse ein weiteres Mal operiert und das künstliche Gelenk gewechselt werden, erklärt Bart.

Ein künstliches Gelenk einzusetzen, ist aber auch für die Endoprothetik-Spezialisten erst die letzte Maßnahme. Zuvor werde geprüft, ob das natürliche Gelenk erhalten werden könne. „Nicht jede Operation ist notwendig“, betont Chirurg Bart. Ziel müsse immer sein, den Patienten Lebensqualität zu erhalten.

Im Rahmen der Zertifizierung hat sich die Endoprothetik-Abteilung nun genau durchleuchten lassen. Zwei Tage lang bewerteten drei Prüfer unter anderem die fachliche Kompetenz der Ärzte, die technische Ausstattung, Behandlungsabläufe und auch die Vernetzung mit anderen Einrichtungen wie Psychotherapeuten, Speziallaboren, Sanitätshäusern und Rehazentren. Am Ende gab es das begehrte Qualitätssiegel, das nun jährlich erneuert werden muss.