EnergiewendeDrei Windräder wachsen in Hürth in die Höhe
Hürth-Berrenrath – Drei große, kreisrunde Löcher klaffen derzeit im Boden der Berrenrather Börde. Das Unternehmen Energiekontor aus Bremen baut auf einer 3500 Quadratmeter großen Fläche zwischen dem Weiler Berrenrath im Süden und der Bundesstraße 224 im Norden die Fundamente für drei Windkraftanlagen. Die Investitionssumme soll bei etwa 13 Millionen Euro liegen.
Die drei Windräder werden eine Nabenhöhe von knapp 100 Metern haben, mit Rotorblättern werden sie sogar 150 Meter hoch in den Himmel über der Berrenrather Börde ragen – das entspricht fast der Turmhöhe des Kölner Doms. Jede der drei Windkraftanlagen wird über eine Leistung von 2,85 Megawatt verfügen.
Der Bauherr geht davon aus, dass der kleine Windpark jährlich über 16,6 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen wird. Das würde ausreichen, um umgerechnet 4000 Haushalte mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von jeweils 4000 Kilowattstunden mit Strom zu versorgen. Energiekontor streicht vor allem den Umweltaspekt heraus: Durch den Betrieb des Windparks könne jährlich der Ausstoß von 12 500 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden. Auch an anderer Stelle soll die Natur profitieren. Mit den Ausgleichsgeld für den Flächenverbrauch in der Berrenrather Börde – rund 300 000 Euro – wird derzeit der Bürgerpark hinter dem Familienbad in der Sudetenstraße in Hermülheim um eine Fläche von 3,5 Hektar naturnah erweitert.
Energiekontor rechnet damit, dass die Windräder bis zum Sommer fertiggestellt werden können. Wem der Windpark künftig gehören wird, ist zurzeit noch unklar. Ursprünglich wollten die Hürther Stadtwerke sich in die Projektgesellschaft einkaufen und mit dem Verkauf von Windstrom ihre Bilanzen aufbessern. 12,6 Millionen Euro stehen dafür im Wirtschaftsplan für das laufende Jahr. Doch die schwarz-grüne Mehrheit im Verwaltungsrat – dem Aufsichtsgremium des kommunalen Unternehmens – ist skeptisch, ob sich das für die Stadtwerke unterm Strich rechnet.
Stadtwerke prüfen Kauf
Der Verwaltungsrat hat die eingeplante Investitionssumme jedenfalls unter einen Sperrvermerk gestellt und will das Ergebnis weiterer Prüfungen zur Wirtschaftlichkeit und zu den rechtlichen Rahmenbedingungen abwarten. Sollten die Stadtwerke abspringen, werde das sein Unternehmen aber nicht vor Schwierigkeiten stellen, sagte Dr. Stefan Eckhoff, Leiter Investor Relations bei Energiekontor. „Einen Windpark am Markt unterzubringen, ist kein Problem.“ Eckhoff schloss auch nicht aus, dass Energiekontor den Windpark selbst betreiben werde.