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Flexibler NahverkehrDarum ist der Hürther Hüpper auf der Überholspur

Lesezeit 2 Minuten

Drei Hybridfahrzeuge setzen die Stadtwerken ein.

Hürth – Der Hüpper hat das Anrufsammeltaxi (AST) bereits überholt – und das, obwohl er nur einen Bruchteil des Stadtgebiets bedient. Mehr als 1000 Fahrgäste im Monat steigen in die drei Großraumtaxis, von denen jeweils zwei rund um die Uhr auf Bestellung unterwegs sind. Die Stadtwerke prüfen, ob sie das flexible Nahverkehrsangebot auf weitere Stadtteile ausweiten.

„Der Hüpper läuft noch besser als erwartet“, sagt Jürgen Wiethüchter, Abteilungsleiter Mobilität. „Die Autos fallen auf und sind beliebt.“ Seit November 2021 rollen die Hybridfahrzeuge des britischen Herstellers LEVC, der auch die berühmten Londoner Taxis baut, in einem Modellversuch fast ausschließlich elektrisch durch Hürth.

Hürther Hüpper: 1500 Fahrgäste haben sich für die App registriert

Die Großraumtaxis mit Platz für sechs Personen fahren in und zwischen Stadtteilen ohne Anbindung an den Stadtbus: Sielsdorf, Stotzheim und Knapsack. Auch die Stadtbahnhaltepunkte in Efferen, Hermülheim und Fischenich, der Busbahnhof in Hürth-Mitte sowie der Bahnhof in Kalscheuren sind mit dem Hüpper erreichbar, außerdem der Friedhof in Efferen.

Solche Banderolen an Laternenmasten kennzeichnen die Haltestellen für den Hüpper.

1500 Fahrgäste haben sich laut Wiethüchter bislang registriert. Sie können den Hüpper per App auf dem Mobiltelefon an eine der 400 Haltestellen bestellen, die durch Banderolen an Laternen kenntlich gemacht sind. Wiethüchter: „Eine Haustür-zu-Haustür-Bedienung dürfen wir nicht anbieten, um Taxis keine Konkurrenz zu machen.“ Innerhalb von 15 Minuten soll der Wagen vorfahren.

Am Computer werden Fahrtwünsche gebündelt und Routen ermittelt. Bisweilen werde getrickst, berichtet Wiethüchter: „Manche melden sechs Personen an und stornieren dann fünf, damit sie das Fahrzeug allein haben.“ Bei Wiederholung drohe die Sperrung.

Die Kurve der Fahrgaststatistik zeigt – mit Dellen in den Weihnachts- und Sommerferien – nach oben, auch die Auslastung pro Fahrt steigt. Spitzenmonat war bisher der Mai mit 1138 Nutzern. Beliebtestes Fahrtziel ist der Knapsacker Industriehügel. Dass der Hüpper das Anrufsammeltaxi abhängt, führt Wiethüchter auch darauf zurück, dass er zum Nahverkehrstarif fährt; die Fahrt kostet nichts extra. Möglich macht das die Landesförderung in Höhe von 1,3 Millionen Euro, rund 400.000 Euro steuern die Stadtwerke bei. Wegen Corona wurde die Projektlaufzeit bis Ende August 2024 verlängert. Danach soll entschieden werden, ob der Hüpper das AST komplett ablöst.