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HalloweenHürther Unternehmen verarbeitet fast zehn Millionen Kürbisse

Lesezeit 3 Minuten

Gruselig oder lieblich, leuchtende Kürbisse bringen eine besondere Atmosphäre.

  1. Ob als Essen oder als Dekoration zu Halloween, die große Frucht ist immer noch sehr beliebt
  2. Alexander Thomas und Theo Haenraets haben mehr als 30 Kürbis-Sorten auf rund 250 Hektar im Anbau und verarbeiten fast zehn Millionen Kürbisse in nur vier Monaten
  3. Aneta Thomas führt eine Kürbis-Schnitzwerkstatt und erschafft Schneemänner aus Kürbissen, Nemo-Fische, Schweinchen und Clowns. Mit ihrer mobilen Werkstatt ist sie restlos ausgebucht

Hürth-Fischenich – Eigentlich mögen es Kürbisse ja gerne richtig warm. Doch besonders in der Wachstumsphase brauchen sie auch hin und wieder einen Regenguss. „Insbesondere unsere Halloween-Kürbisse, die als letzte Kürbisse erst Anfang Juni in den Boden kamen, mussten in diesem Jahr aber fast völlig ohne Niederschlag auskommen“, sagt Kürbis-Produzenten Alexander Thomas. Sie seien deswegen statt drei bis fünf Kilogramm in diesem Jahr mit zwei bis vier Kilogramm auch deutlich kleiner als üblich. Gemeinsam mit Theo Haenraets führt Thomas das landwirtschaftliche Unternehmen on Fischenich.

Die allermeisten Kürbisse haben den heißen Sommer allerdings ganz gut weggesteckt. Kürbisse seien aufgrund ihrer Herkunft warmes und trockenes Wetter gewohnt, erklärt der Landwirt. Die Frucht reife unter dem üppigen Blattwerk, zu viel Feuchtigkeit würde ihnen beim Abreifen sogar schaden. Alexander Thomas und Theo Haenraets kennen sich aus. Mehr als 30 Kürbis-Sorten haben sie auf rund 250 Hektar im Anbau.

Überangebot an Speisekürbis

Zwischen August und November werden auf ihrem Hof fast zehn Millionen Kürbisse geerntet, gewaschen, sortiert und auf Lastwagen zur Auslieferung in ganz Deutschland verpackt. „Der Speisekürbis ist immer noch im Aufwärtstrend“, stellt Thomas fest. Allerdings bestehe inzwischen deutschlandweit ein Überangebot. „Insbesondere bei der Sorte Hokkaido liegen unsere Verkaufspreise zurzeit sogar deutlich unter den Produktionskosten“, sagt Thomas.

Das Hauptproblem sieht er darin, dass der beliebte Kürbis inzwischen fast das ganze Jahr über in den Supermärkten angeboten werde. „Im Frühjahr und Frühsommer wird er aus Afrika und Südamerika importiert“, berichtet er. Für viele Verbraucher komme der Heißhunger auf Hokkaido als saisonale Köstlichkeit zwischen August und November gar nicht mehr so recht auf. In diesem Jahr sei aber auch hinzu gekommen, dass sich aufgrund des langen und warmen Sommers,die Lust auf Kürbisse erst verhältnismäßig spät eingestellt habe.

Mobile Kürbis-Schnitzwerkstatt ist restlos ausgebucht

Ganz ähnliche Beobachtungen hat auch Aneta Thomas in ihrer Kürbis-Werkstatt gemacht. „Mir schien, dass die Leute in diesem Jahr nur langsam in Halloween-Stimmung kommen“, sagt sie. Doch jetzt boome das Geschäft. Mit ihrer mobilen Kürbis-Schnitzwerkstatt ist sie aktuell restlos ausgebucht und täglich unterwegs. Aber auch auf dem Hof in ihrer Werkstatt haben sie und ihr Team alle Hände voll zu tun, um die Nachfrage zu bedienen. Halloween-Kürbisse bekommen bei ihr ein ganz neues Aussehen. Blaue Schlumpf-Familien reihen sich in den Regalen neben den Simpsons und den Teletubbies.

Auch Schneemänner aus Kürbissen, Nemo-Fische, Schweinchen und Clowns hat die 42-Jährige geschaffen. „Meistens brauche ich den Kürbis nur anschauen, und schon habe ich eine Idee, was aus ihm werden kann.“ Der zunächst sehr warme Oktober animierte sie sogar dazu, aus Kürbissen eine Palme zu kreieren. Sehr begehrt sind auch ihre geschnitzten Werke, die typischen Halloween-Kürbisfratzen. Beliebt seien aber die Motiv-Kürbisse, bei denen Aneta Thomas unter anderem Igel, Herzen und Fledermäuse zum Leuchten bringt.

Ein Halloweenfest mit Kürbnisschnitzwettbewerb und Prämierung des schönsten Kostüms findet am Sonntag, 28. Oktober, ab 15 Uhr auf dem Hof der Familie Thomas, Zur Bauernsiedlung 4a, in Hürth-Fischenich statt. Der Eintritt kostet drei Euro.