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Straßenausbau120 Jahre alte Blutbuche an der „Lux“ in Hürth wird gefällt

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Das Foto zeigt die Blutbuche an der Luxemburger Straße in Hürth-Efferen. Sie wird im März 2023 gefällt. Sie muss dem vierspurigen Ausbau der Straße weichen.

Die Blutbuche an der Luxemburger Straße in Efferen wird im März 2023 gefällt. Sie weicht dem vierspurigen Ausbau im Zuge des Baus der Ortsumgehung Hermülheim durch den Landesbetrieb Straßen NRW.

Ursprünglich sollte der Baum schon 2019 gefällt werden. Doch es gab Verzögerungen bei der Planung der Umgehungsstraße.

Seit mehr als 120 Jahren lang steht die alte Blutbuche in Efferen am Rand der alten Römerstraße zwischen Köln und Trier, der heutigen Luxemburger Straße. Nun sind die Tage des mächtigen, ausladenden Baums endgültig gezählt. Noch im März soll die Buche, die über Jahrzehnte das Ortsbild geprägt hat, gefällt werden. Der Baum muss dem vierspurigen Ausbau zwischen Efferen und Militärringstraße in Köln weichen, der zum Großprojekt Ortsumgehung Hermülheim (B 265n) gehört.

Besiegelt ist das Schicksal der Blutbuche bereits seit 2017. Damals stimmte der Hürther Planungsausschuss der Fällung zu. Der Baum steht dem geplanten Geh- und Radweg an der Luxemburger Straße im Weg. Umweltschützer versuchten vergeblich, den Baum zu retten.

Gutachter stellte fest, dass der Baum bereits geschädigt war

Eine alternative Planung, die den Weg um den Baum herumgeführt hätte, hielt der Landesbetrieb Straßen NRW, der die Ortsumgehung geplant hat und baut, für nicht umsetzbar. Die Behörde berief sich auch auf einen Gutachter, der festgestellt hatte, dass der Baum vorgeschädigt und die Standsicherheit langfristig gefährdet seit.

Ursprünglich sollte der Baum bereits im Jahr 2019 fallen. Doch Verzögerungen beim Bau der Umgehungsstraße verschafften der Blutbuche noch eine Gnadenfrist. Jetzt läuft die Frist ab.

Denn zwischenzeitlich gehe von dem Baum eine erhebliche Gefahr aus, so der Landesbetrieb Straßen. Sprecher Torsten Gaber erklärt auf Nachfrage: „Der Baum ist von einem Schädling befallen, der das Wurzelwerk zersetzt.“ Die Stadt lasse den Baum bereits seit 2014 regelmäßig begutachten. Schon damals sei die Blutbuche von einem Pilz – dem Riesensporling – befallen gewesen.

Frühestens 2024 beginnt der vierspurige Ausbau der Luxemburger Straße

Inzwischen seien die Schäden so groß, dass der Baum bei einem Unwetter auf die Straße oder den Gehweg zu stürzen drohe. „Die Stadt hat uns aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht gebeten, den Baum schon jetzt zu fällen“, so Gaber.

Wenn es nach dem Baufortschritt gegangen wäre, hätte der Baum noch einen Sommer gehabt. Frühestens 2024 wird mit dem vierspurigen Ausbau begonnen; der Landesbetrieb ist sich mit einigen Grundstückseigentümern entlang der Straße immer noch nicht über die Erschließung einig geworden.

Die Fällung ist aufwendiger als vorgesehen

Bereits am kommenden Dienstag sollte die Blutbuche gefällt werden. Doch der Termin muss laut Landesbetrieb noch einmal verschoben werden. Denn die Fällung ist aufwendiger als vorhergesehen. „Der Stamm wiegt zwischen sieben und neun Tonnen, dafür brauchen wir einen Schwerlastkran“, erklärt Behördensprecher Gaber.

Außerdem müsse die Luxemburger Straße voll gesperrt werden. Die Rodung soll deshalb an einem Sonntag erfolgen – entweder am 19. oder am 26. März. „Je nachdem, wann wir den Kran bekommen“, so Gaber. Der Stamm wird anschließend auf die andere Seite der Luxemburger Straße geschafft, wo er auf einem Grundstück der Stadtwerke als Erinnerung liegen bleiben wird. Außerdem sollen dort als Ausgleich fünf Platanen gepflanzt werden.