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Jubiläum im NeubauDarum hat eine Hürther Awo-Kita gleich doppelt Grund zum Feiern

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Die Jubiläumsgäste haben Spaß in der Manege des Kölner Spielecircus auf dem Außengelände der Kita.

Mit viel Zirkus feierte die Awo-Kita Kinderwelt am Leitmeritzer Weg in Hermülheim ihren 50. Geburtstag.

Mitten im neuen Wohnquartier in Hermülheim eröffnete die Awo 1974 einen neuen Kindergarten. Das Jubiläum wurde jetzt im Neubau gefeiert.

Das größte Geschenk hat sich die Kita Kinderwelt selbst gemacht: Die Einrichtung konnte ihr 50-jähriges Bestehen mit einem bunten Fest und dem Kölner Spielecircus auf dem Außengelände des Neubaus am Leitmeritzer Weg feiern. Rund drei Millionen Euro hat der Awo-Bezirksverband Mittelrhein in das zweigeschossige Gebäude investiert. Eingezogen ist die Kita zwar schon vor zwei Jahren, eingeweiht wurde der Neubau allerdings bislang bedingt durch die Nachwehen der Pandemie nicht. Und so gab es jetzt gleich zwei Anlässe zu feiern.

80 Kinder werden derzeit vom Träger „Der Sommerberg“, einer Tochtergesellschaft der Awo Mittelrhein, von 13 Erzieherinnen nach einem offenen Konzept betreut – die klassischen Kita-Gruppen gibt es dort nicht. Platz wäre in dem L-förmig angeordneten Neubau mit dem markanten runden Vorbau für 20 weitere Kinder. Allerdings fehlt es dem Sommerberg – wie vielen Kita-Trägern – dafür an Betreuungspersonal.

Altbau von 1974 in Hermülheim ist einem Neubau gewichen

„Kinder haben eine unglaubliche Fantasie, brauchen aber auch Raum und Zeit, diese auszuleben“, sagt Tanja Osterhoff, Geschäftsführerin der Awo-Betriebsgesellschaft „Der Sommerberg“. „Wir haben versucht, unsere langjährige Erfahrung einfließen zu lassen, um eine Umgebung zu schaffen, die die Kinder zum Experimentieren und Entdecken anregt und herausfordert. Ich denke, das ist uns gut gelungen.“

Ihre Pläne für einen modernen Neubau mit Platz für eine fünfte Gruppe für die U3-Betreuung an der Ecke Deutscher Ring/Leitmeritzer Weg hatte die Awo-Betriebsgesellschaft bereits im Herbst 2018 vorgestellt. Dafür sollte der stark sanierungsbedürftige Altbau aus dem Jahr 1974 abgerissen werden.

Auch der Bürgermeister ging in die Awo-Kita in Hermülheim

Doch die Suche nach einem Ausweichquartier während der Bauphase gestaltete sich zunächst schwierig. Schließlich fand die Kita Kinderwelt nach den Sommerferien 2020 für zwei Jahre ein Zwischenquartier in Containern auf dem alten Sportplatz in Kalscheuren.

Geblieben ist am gewohnten Standort der großzügige Außenbereich mit dem alten Baumbestand. Daran konnte sich auch Bürgermeister Dirk Breuer, einer der Jubiläumsgäste, noch gut erinnern. „Ich bin 1981 mit vier Jahren hier in die Kita gekommen“, berichtete der Bürgermeister. „Damals gab es in Hürth noch gar nicht so viele Kindergärten. Da war es schon etwas Besonderes, wenn man einen Kindergartenplatz bekommen hat.“

Hürher Kita pflegt Kontakt zum benachbarten Altenzentrum

Vieles sei damals ganz anders gewesen. Breuer: „Ich bin alleine zu Fuß in den Kindergarten gekommen und auch wieder nach Hause gegangen.“ Er erzählte auch davon, dass die Kinder damals bei Geburtstagen im benachbarten Altenheim ein Ständchen gesungen hätten. Und das ist auch heute noch so: Die Awo-Kita pflegt intensiven Kontakt zum benachbarten Rudi-Tonn-Altenzentrum der Awo.

„Kinder können Menschen so nehmen, wie sie sind, ohne sie nach ihren Fähigkeiten zu bewerten“, erklärte Axel Heiner Dabitz, Vorsitzender des Präsidiums der Awo Mittelrhein und Aufsichtsratsvorsitzender des Sommerbergs. Nach wie vor befindet sich die Kita mitten im Quartier. „Nicht wenige der heutigen Eltern gehören zu den Kindern, die vor 20, 30 oder 40 Jahren ihre eigene Kindergartenzeit im Awo-Kindergarten verbracht haben“, so Dabitz. Das spreche für die Kontinuität und Qualität der pädagogischen Arbeit.