Die Signal- und Schrankenanlagen stammen aus dem Jahr 1989. Eine kurzfristige Erneuerung ist zwingend erforderlich.
Störanfällige SchrankentechnikBahnübergang in Hürth wird erneuert
Die Deutsche Bahn will ihren Bahnübergang an der Bonnstraße zwischen den Einmündungen Gennerstraße und Marktweg umbauen. Dort sollen die störanfällige Schrankentechnik ausgetauscht, aber auch der Kreuzungsbereich von Schiene und Straße selbst umgebaut werden.
Breitere Wege und eine Neuanordnung der Überwege sollen die Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern beim Queren der zweigleisigen Eifelstrecke erhöhen und Schrankenschließzeiten verkürzen. Profitieren werden auch die Anwohner des Wohngebiets Marktweg Süd. Sie sollen vom Schwerlastverkehr entlastet werden, der sich Schleichwege durch ihr Quartier bahnt.
Laut Bericht ist eine „kurzfristige Erneuerung zwingend erforderlich“
Die Signal- und Schrankenanlagen an dem Bahnübergang stammen aus dem Jahr 1989 und entsprechen nach Angaben der Bahn nicht mehr dem Stand der Technik. Immer wieder komme es zu Störungen, Ersatzteile seien kaum noch zu bekommen.
Anfang September 2022 hat die DB Netz AG deshalb ein Planfeststellungsverfahren zum Umbau des Bahnübergangs beim Eisenbahnbundesamt beantragt. Laut Erläuterungsbericht ist eine „kurzfristige Erneuerung zwingend erforderlich“.
Große Lastzüge können nicht mehr nach links abbiegen
Schon in den 1980er- und 90er-Jahren wurde der damalige Kreuzungsbereich – seinerzeit ein Unfallschwerpunkt – umgebaut und die Einmündungen der Gennerstraße und des Marktwegs verlegt. In den vergangenen Jahren entwickelte sich die scharfe Linkskurve am Marktweg aber zunehmend zum Problem. Denn große Lastzüge, die einen anliegenden Verpackungsbetrieb und landwirtschaftliche Betriebe in der Bauernsiedlung erreichen wollen, können von der Bonnstraße aus Richtung Norden nicht mehr nach links auf den Marktweg abbiegen.
Stattdessen biegen viele Brummipiloten einige hundert Meter weiter nach links auf die Meschenicher Straße ab und fahren dann quer durch das in den Jahren 2012 bis 2015 entstandene Wohnquartier östlich der Bonnstraße zum Marktweg. Seit 2019 häufen sich laut Verwaltung die Beschwerden.
Stadt fordert Verbesserungen bei den Rad- und Fußwegen
Die Stadt versuchte inzwischen, den Schleichverkehr mit einer geänderten Beschilderung aus der Siedlung fernzuhalten. So sollen die langen Laster bis zum Kreisel am Aldi-Markt durchfahren, dort wenden und zurück bis zum Marktweg fahren, wo sie problemlos von der Bonnstraße nach rechts abbiegen können. Nach dem Umbau des Bahnübergangs und der Bonnstraße können künftig auch große Lastzüge aus nördlicher Richtung direkt auf den Marktweg abbiegen.
In einer Stellungnahme zum Planfeststellungsverfahren stimmt die Stadt den Umbauplänen grundsätzlich zu, fordert aber noch Verbesserungen bei den Rad- und Fußwegen sowie weitere Querungshilfen. „Die Maßnahme der Bahn ist sehr erfreulich“, meint Stadtbaudirektor Manfred Siry.