180 Arbeitsplätze betroffenBASF legt Produktionsanlagen im Chemiepark Hürth-Knapsack still

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Die Produktionsanlage von BASF im Chemiepark Knapsack.

BASF legt bis zum Jahresende zwei Produktionsanlagen im Chemiepark Knapsack still. Dort wird das Herbizid Glufosinat-Ammonium hergestellt.

Der Chemiekonzern BASF beendet die Produktion eines Herbizids in Knapsack. Auch in Frankfurt wird eine ähnliche Produktionsanlage geschlossen.

Der Chemiekonzern BASF hat die Stilllegung seiner Produktionsanlagen im Chemiepark Knapsack bis Ende des Jahres angekündigt. Auch am Standort in Frankfurt wird eine ähnliche Produktionsanlage geschlossen. Betroffen sind nach Angaben des Unternehmens etwa 300 Arbeitsplätze, davon 180 in Hürth.

Die Konzerntochter BASF Agricultural Solutions stellt in den betroffenen Anlagen den Wirkstoff Glufosinat-Ammonium (GA) her, der in Herbiziden zur Bekämpfung von Unkraut eingesetzt wird. Auch die Weiterverarbeitung von GA in Frankfurt endet laut Unternehmensangaben im Jahr 2025.

Schon 2022 wurde eine von drei Anlagen in Hürth stillgelegt

BASF hatte die GA-Produktion 2018 vom Leverkusener Chemiekonzern Bayer übernommen. Eine von ursprünglich drei GA-Anlagen in Knapsack hatte der Chemiekonzern bereits 2022 stillgelegt, nun folgen die beiden übrigen. BASF gibt damit die Produktion im Chemiepark auf.

BASF nennt für den Produktionsstopp wirtschaftliche Gründe. Das Unternehmen sehe sich bei der GA-Produktion zunehmend von Konkurrenz durch Generika-Hersteller, alternativen Technologien sowie von hohen Energie- und Rohstoffkosten betroffen. Zwar seien in den Anlagen Kostensenkungen erreicht worden, dennoch sei die Mengen- und Profitabilitätsentwicklung des Geschäftsfelds unzureichend. BASF werde den Wirkstoff künftig von Drittanbietern beziehen.

Arbeitsplätze in Hürth sollen bis Ende 2025 erhalten bleiben

„Wir bedauern sehr, dass wir die Produktion an den beiden Standorten trotz des hohen Engagements der Mitarbeitenden über die vergangenen Jahre einstellen müssen“, so Michael Heinz, Vorstandsmitglied der BASF, in einer Pressemitteilung. Das Unternehmen konzentriere sich künftig „auf die Entwicklung von GA-Lösungen der nächsten Generation, die bei wesentlich geringerer Aufwandmenge die gleiche Wirkung erzielen, und somit Landwirten in Nord- und Südamerika sowie in Asien zugutekommen.“

Die Mitarbeitenden sollen auch nach dem Produktionsstopp zunächst bis Ende 2025 weiterbeschäftigt werden – nach Angaben eines Unternehmenssprechers unter anderem beim Rückbau der Chemieanlagen. Danach würden die Arbeitsplätze in Abstimmung mit der Arbeitnehmervertretung schrittweise abgebaut, kündigt BASF an.

Im Chemiepark Knapsack sei man von der Entscheidung überrascht worden, erklärte Thomas Kuhlow, Sprecher des Betreibers Yncoris, auf Anfrage. Über die Folgen werde man nun beraten. Kuhlow: „Es ist bedauerlich, wenn ein wichtiger Player den Chemiepark verlässt, weil das auch eine Schwächung des Standorts bedeutet.“