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Kommentar

Posse um Haltestelle
Beim Grün haben die Hürther ihre Vorsätze schon wieder vergessen

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Lesezeit 2 Minuten
Das Foto zeigt die barrierefrei ausgebauten Bushaltestellen auf beiden Seiten der Luxemburger Straße in Hermülheim.

Barrierefrei ausgebaut wurde die Bushaltestelle „Sauerstoffwerk“ an der Luxemburger Straße. Jetzt sollen Teile des Pflasters wieder entfernt werden.

Die Stadtwerke prüfen, frisch verlegtes Pflaster zu entfernen und Pflanzbeete anzulegen. Warum nicht gleich so, fragt sich unser Redakteur.

Viel Grün und Gartenbankette sollen die Luxemburger Straße in Hermülheim nach dem Umbau zur „Lebensader Lux“ attraktiv machen und die Aufenthalts- und Lebensqualität für Anwohner und Besucher erheblich steigern. Versiegelte Flächen werden aufgebrochen, nach dem Prinzip der „Schwammstadt“ soll Regenwasser versickern und in Grünanlagen gespeichert werden, um künftig Überschwemmungen zu vermeiden. Die Stadt rühmt sich allenthalben mit diesem Vorzeigeprojekt.

Nur einen Katzensprung von der künftigen „Lebensader“ entfernt sind die guten Vorsätze schon wieder vergessen. Dort haben die Stadtwerke zwei barrierefreie Bushaltestellen gebaut, bei denen von Grün keine Spur ist. Und das fällt erst Betrachtern auf, als das großflächige Pflaster bereits verlegt ist.

Hürth: Kommunikation zwischen Stadt und Stadtwerken ist ausbaufähig

Warum haben die Planer nicht direkt Pflanzbeete eigentlich nicht direkt mit eingeplant? Das hätte die Kosten vermutlich nicht spürbar erhöht. Nun aber müssten die Stadtwerke 30.000 Euro zusätzlich aufbringen, um die Fläche wieder zu entsiegeln. Das ist angesichts der gewaltigen Bauprojekte, die die Stadt stemmen muss, keine Riesensumme, aber dennoch Steuerzahlergeld.

Die Stadt betont jetzt, dass die Entsiegelung vorerst gar nicht vorgesehen sei und, bei einem weiteren Umbau der Haltestelle nach Fertigstellung der „Lebensader Lux“ erfolgen werde. Also frühestens Ende 2029. Wozu aber dann schon jetzt der Prüfauftrag?

Über Mangel an Beschäftigung dürften sich die Stadtwerke jedenfalls kaum beklagen. Überhaupt: Die Kommunikation zwischen Stadt und Stadtwerken scheint ausbaufähig zu sein.