17,5 Hektar ErweiterungsflächeChemiepark Knapsack soll nach Süden wachsen
Hürth – Der Chemiepark Knapsack will wachsen: Bereits seit Ende der 1980er-Jahre ist dafür eine Fläche südlich des Werksteils Hürth vorgesehen. Westlich der Luxemburger Straße zwischen Praxair-Gelände, Nordfeldweiher und rekultiviertem Waldgebiet sollen 17,5 Hektar Erweiterungsfläche für die Ansiedlung von Chemiebetrieben erschlossen werden.
Das Grundstück befindet sich im Besitz der Aventis Real Estate, einem der Rechtsnachfolger der Hoechst AG. Der Chemieparkbetreiber und Industriedienstleister Infraserv Knapsack will die Fläche kaufen und entwickeln. Für den Chemiepark biete das Areal die letzte Entwicklungsperspektive, betont Infraserv-Sprecher Thomas Kuhlow: „Wir haben kaum noch nutzbare Flächen im Chemiepark.“
Kaum noch Freiflächen
Von den rund 160 Hektar stehen im Werksteil Knapsack gerade noch 5000 Quadratmeter zur Verfügung – Kuhlow spricht von einem „Handtuch“ –, im Werksteil Hürth sind es rund 20.000 Quadratmeter. Auf die Grundstücke gebe es aber bereits Optionen, teils von Standortfirmen, die eine Erweiterung planen. Das Areal südlich des Chemieparks sei auch deshalb so wertvoll, weil es in der Region kaum noch freie Industrieflächen gibt.
Bebauungsplan liegt aus
Der Entwurf für den Bebauungsplan 512b, der Grundlage für die Süderweiterung des Chemieparks Knapsack ist, liegt vom 12. Dezember bis 18. Januar im Rathaus Hürth, Friedrich-Ebert-Straße 40, aus. Die Unterlagen können im Amt für Planung, Vermessung und Umwelt im vierten Obergeschoss eingesehen werden, und zwar montags bis donnerstags von 6.30 bis 18.30, freitags bis 14 Uhr.
Auskünfte erteilt Dietmar Thiele auf Zimmer 420, unter 02233/53420 oder per E-Mail. Während der Auslegungsfrist können Stellungnahmen abgegeben werden. Diese sind zu richten an das Amt für Planung, Vermessung und Umwelt der Stadt Hürth, 50351 Hürth. Die Pläne stehen auch im Internet.
Bereits vor vier Jahren haben die Stadt und der Rhein-Erft-Kreis das größte Hindernis für die Nutzung der Fläche aus dem Weg geräumt. Nach alten Planungen sollte die Frechener Straße in einem Bogen südlich um den Chemiepark herum bis zur Luxemburger Straße verlängert werden. Dann wäre das Areal aufgrund vorgeschriebener Abstandsflächen kaum noch verwertbar gewesen. Diesen Plan hat der Kreis auf Anregung der Stadt verworfen.
Ein Dutzend Gutachten
Im August 2016 hat der Planungsausschuss die Aufstellung eines Bebauungsplans beschlossen. Nach mehr als zwei Jahren Bearbeitungszeit, in denen ein Dutzend Gutachten zu Themen wie Umweltverträglichkeit, Artenschutz, Schallschutz und Verkehr eingeholt und etliche Träger öffentlicher Belange angehört werden mussten, beschloss der Ausschuss jetzt die Offenlage des Bebauungsplans. Die Planung sieht vor, dass Grundstück von der Luxemburger Straße aus erschlossen werden soll. Dazu soll der Verkehrsknoten an der Einmündung der Gennerstraße ausgebaut werden. Auch ein Gleisanschluss ist vorhanden.
Infraserv-Sprecher Kuhlow hofft, dass der Bebauungsplan im Frühjahr 2019 rechtskräftig wird. Ob dort mehrere kleine oder ein großer Betrieb angesiedelt werde, stehe noch nicht fest.