Freiwillige sammelten unter anderem Autoreifen, Kleidungsstücke, Tischbeine und Flaschen. Auch Reste von Karneval waren darunter.
27. PutzaktionHürther füllen 700 Säcke mit dem Müll der anderen

Aylin Kocabeygirli und Ady Osterspey halfen gern, Hürth sauber zu halten.
Copyright: Kathrin Höhne
Ran an die Zangen und weg mit dem wilden Müll: Hürtherinnen und Hürther aus allen Stadtteilen waren dazu aufgerufen, gemeinsam Müll einzusammeln und Grünstreifen, Böschungen, Hänge sowie Wiesen von Unrat zu befreien. Damit Hürth sauberer wird, veranstalteten Stadtverwaltung und Stadtwerke Hürth gemeinsam mit den Ortsvorstehern den traditionellen Frühjahrsputz. Rund 700 Freiwillige hatten sich zur 27. Putzaktion angemeldet.
Wer sich angemeldet hatte, bekam Zangen, Müllbeutel, Handschuhe vor die Haustür gebracht. So trafen sich gut ausgerüstet in Hermülheim fleißige Helferinnen und Helfer am Vormittag an der Kirche St. Serverin. Hans-Josef Lang, Ortsvorsteher von Hermülheim/Kalscheuren, freute sich über bekannte Gesichter.
Hartnäckig klebt noch immer diese farbige Kunststofffolie am Boden
Zu den Aktiven zählte auch Bürgermeister Dirk Breuer: „Ein sauberes Wohnumfeld bringt mehr Lebensqualität für uns alle,“ ist er überzeugt. Mit einigen Unterstützern zog er los, um den Bereich um das Rathaus zu säubern.
Unterdessen machten sich Nicole Weise und ihre neunjährige Tochter bereit, die Serverinstraße vom Unrat zu befreien. „Wir machen immer wieder mit“, sagte Nicole Weise. „So sieht es hinterher auch viel schöner aus.“ Ihre Tochter schmunzelte und nickte. Es Kindern auch vorzumachen und vorzuleben, hält die Hürtherin für richtig.
Es dauerte nicht lange und sie wurden fündig. Immer wieder gab es auf der Straße, besonders an den Bäumen, Restmüll, den sie aufsammelten. „Hartnäckig klebt noch immer diese farbige Kunststofffolie am Boden“, merkte Nicole Weise an. „Das sind wahrscheinlich noch die Reste vom Karnevalskonfetti, welches bei den Zügen geschmissen worden ist. Vielleicht sollte man sich hier mal was anderes einfallen lassen“, gab sie zu bedenken.

Für ein schönes Hürth beteiligten sich wieder zahlreiche Bewohnerinnen und Bewohner beim Frühjahrsputz.
Copyright: Kathrin Höhne
Einige Meter weiter waren Aylin Kocabeygirli und Ady Osterspey im Einsatz. „Das machen wir gern für saubere Stadt“, so Aylin Kocabeygirli. „Wir hoffen auch, dass es eine Vorbildfunktion hat“, ergänzte Ady Osterspey. „Dass die Menschen dazu animiert werden, eben nicht mehr ihren Müll einfach irgendwo wegzuwerfen“.
Im Laufe der dreistündigen Aktion kamen noch so einige Dinge zu Vorschein, die nicht an den Wegesrand gehörten. Gefunden und weggeräumt wurden Autoreifen, Kleidungsstücke, Tischbeine, Getränkeflaschen, Wasserkästen. Insgesamt wurden 700 Säcke Müll gefüllt.
Hürth: In den kommenden Tagen räumen auch 800 Kinder weiter auf
Als praktisch erwies sich für die Initiative die Mängel-App der Stadt. Darüber konnten die Standorte der vollgefüllten Müllsäcke gemeldet werden, die von den Stadtwerken eingesammelt wurden. Und für die Unterstützerinnen und Unterstützer gab es in Hermülheim zur Belohnung am Ende eine Erbsensuppe und Frikadellen.
Damit ist die Aktion aber noch nicht vorbei. In den nächsten Tagen findet in Hürth die Putzinitiative für Kitas und Schulen statt, zu der 800 Kinder angemeldet sind.