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Ortskern mit urbanem FlairHürth hat große Pläne entlang der Luxemburger Straße

Lesezeit 3 Minuten
Luxemburger Straße

Die Luxemburger Straße in Hürth.

  1. Durch den anstehenden Bau der Ortsumgehung, ergeben sich für den Kerpener Ortskern ganz neue Perspektiven.
  2. Entlang der Luxemburger Straße könnte dann ein urbanes Viertel mit ganz eigenem Flair entstehen.
  3. Die Stadt plant ein kleines Quartier mit attraktiver Architektur, das auch Raum für Gastronomie und Geschäfte schaffen soll.

Hürth-Hermülheim – Wer über die Luxemburger Straße aus Richtung Süden nach Hermülheim kommt, der braucht schon eine Menge Fantasie, um sich vorzustellen, dass entlang der heutigen Hauptverkehrsstraße einmal ein Ortskern mit urbanem Flair entstehen könnte. Eine wichtige Rolle wird dabei eine 17.500 Quadratmeter große Fläche östlich der „Lux“ zwischen AOK- und Bonnstraße spielen. Denn dort plant die Stadt ein kleines Quartier mit attraktiver Architektur, das auch Raum für Gastronomie und Geschäfte schaffen soll.

Durch den Bau der Ortsumgehung B 265n, die den Durchgangsverkehr künftig in einem großen Bogen um die Ortslage von Hermülheim herumführen wird, ergeben sich Perspektiven für diesen Abschnitt der Luxemburger Straße. Aus der heutigen Bundesstraße wird eine Gemeindestraße; die Verkehrsbelastung soll deutlich zurückgehen. Wie die Lebensqualität in diesem Bereich gesteigert werden soll, dafür setzt ein sogenanntes Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) den Rahmen.

Bebauungsplans 014b

Mit der Aufstellung des Bebauungsplans 014b „Luxemburger Straße/Von-Boetticher-Straße“ geht die Stadt jetzt in die Details. Das Plangebiet ist nach Angaben der Verwaltung einer der letzten Bereiche entlang der „Lux“, in dem die Stadt noch Gestaltungsmöglichkeiten hat. Aktuell wirkt die Bebauung dort zusammengewürfelt, zwischen den unterschiedlich alten und hohen Gebäuden gibt es einige große Baulücken. In der Vergangenheit scheiterten Versuche, das Gebiet zu entwickeln. Dabei dürfte auch der Verkehrslärm eine Rolle gespielt haben. Durch die Umgehungsstraße werde die zentral gelegene Fläche in Stadtbahnnähe aber demnächst noch deutlich an Attraktivität gewinnen, so die Einschätzung der Verwaltung.

Mitte 2017 hat der Rat die Aufstellung eines Bebauungsplans beschlossen und eine Veränderungssperre verhängt, um weiteren Wildwuchs zu verhindern. Der inzwischen vorliegende Entwurf für den Bebauungsplan orientiert sich an einer städtebaulichen Studie des Büros Schulten Stadt- und Regionalplanung (SSR) aus Dortmund von Dezember 2019. Vorgesehen ist entlang der Luxemburger Straße eine bis zu viergeschossige, geschlossene Bebauung mit steil geneigten Dächern. Ins Auge fallen einige giebelständige Gebäude – Häuser also, deren Giebelwände zur Straße hin weisen. Damit greifen die Planer historische Formen der Fassadengestaltung auf.

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Durch Vor- und Rücksprünge bei den Gebäudefluchten soll ein kleinteiliger Eindruck entstehen. Einige der Häuser sollen so weit von der Straße abrücken, dass ein kleiner Platz davor entsteht. Während an der Luxemburger Straße auch Gewerbe zulässig sein soll, sind zur Von-Boetticher-Straße ausschließlich Wohnungen vorgesehen. Zu den Entwürfen gibt es drei Varianten, die sich leicht unterscheiden, vor allem in den Gebäudehöhen. Je nach Variante könnten zwischen 115 und 150 Wohnungen entstehen. Der vorhandene Kinderspielplatz solle erhalten bleiben, so CDU-Ratsmitglied und Ortsvorsteher Hans-Josef Lang. Nach einem Beschluss des Planungsausschusses soll der Entwurf demnächst im Rahmen der vorgezogenen Bürgerbeteiligung vorgestellt werden. Die Verwaltung peilt einen Termin im Dezember oder Januar an. Mit einer Bebauung soll dieser Bereich der Luxemburger Straße auch belebt werden. „Wir wollen mit dem Bebauungsplan die planerischen Voraussetzungen für Einzelhandelsbetriebe und Gastronomie verbessern“, so die CDU-Stadtverordnete Maria Graf-Leimbach.