Im Januar sollen die Bauarbeiten für eine neue Kita in Hürth-Kendenich beginnen. Die Stadt investiert 5,1 Millionen Euro.
Wegen der Nähe zum ChemieparkNeue Kita in Kendenich bekommt Alarmanlage für Störfälle
Die „Burgwichtel“ aus Kendenich bekommen eine neue Heimat. Die Stadt hat angekündigt, dass im Januar 2024 mit den Bauarbeiten für die gleichnamige Kindertagesstätte auf einer Grünfläche an der Straße Am Sonnenhang begonnen wird. Aufgrund der Nähe zum Chemiepark Knapsack wird die Kita mit technischen Schutzmaßnahmen ausgestattet.
Vor zwei Jahren mussten die Burgwichtel ihre angemieteten Räume an der Ortshofstraße räumen. In der Kita war Schimmel festgestellt worden. Die fünf Gruppen wurden auf die frühere Jugendherberge auf dem Hürtherberg und auf Räume im alten Fronhof in Fischenich verteilt.
Ehemalige Kita in Hürth-Kendenich musste wegen Schimmelbefall geräumt werden
Nun will die Stadt nicht mehr mieten, sondern selbst bauen. Dafür wurde ein städtisches Grundstück ausgesucht, das zwischen den Straßen Am Sonnenhang, Hürther Straße und Luxemburger Straße liegt. Im September 2021 fasste der Planungsausschuss dazu einen einstimmigen Beschluss.
Doch die Standortwahl war nicht unumstritten. In einer Stellungnahme erhob der Chemieparkbetreiber Yncoris Einwände aufgrund der Nähe zu den Chemieanlagen. Zwar liegt das Grundstück knapp außerhalb der Sicherheitszone rund um den Chemiepark. Doch könne nicht gänzlich ausgeschlossen werden, dass die Kita bei einem Störfall mit Chloraustritt von einer Chemiewolke überschattet sein könnte. Der Kindergarten liegt 160 Meter von der Werksgrenze entfernt.
Gutachter vom TÜV Rheinland halten den Standort in Kendenich unter Auflagen für vertretbar
Gutachter vom TÜV Rheinland gaben allerdings Entwarnung. Ein Störfall mit Auswirkungen auf den Kita-Standort sei unwahrscheinlich, so das Ergebnis einer Gefährdungsanalyse. Dennoch empfahl das Gutachten mit Blick auf die besonders schutzbedürftigen Kleinkinder Sicherheitsmaßnahmen, die jetzt umgesetzt werden sollen, wie Verwaltungssprecherin Fabricia Karutz auf Nachfrage erklärte.
So werde bei einem Störfall im Chemiepark ein akustischer Alarm in der Kita ausgelöst. „In diesem Fall werden alle Lüftungsklappen automatisch geschlossen“, so Karutz. „Die Kinder sollen sich dann nur noch im Gebäude aufhalten, bis es eine Entwarnung gibt.“
Der Bolzplatz auf dem Wiesengrundstück in Kendenich bleibt erhalten
Die Baukosten für die Kita beziffert die Stadt auf 5,1 Millionen Euro. Errichtet wird ein eingeschossiges Gebäude in Massivbauweise mit fünf Gruppenräumen und den dazugehörigen Neben- und Sanitärräumen. Außerdem sind Räume für die Kita-Leitung und das Personal, eine Küche mit Nebenräumen und einen Mehrzweckraum geplant.
Auf dem Dach wird eine Photovoltaikanlage errichtet. Auf dem Außengelände im Süden und Osten des Grundstücks werden Spielflächen angelegt. Der Bolzplatz auf dem Grundstück bleibt nach Angaben der Stadt komplett erhalten. Ende 2024 sollen die Kinder einziehen können.
Bürgermeister Dirk Breuer erklärte, er freue sich, dass mit dem Neubau die Kinderbetreuung vor Ort gesichert werden könne. „Gemäß dem Motto ‚Kurze Beine, kurze Wege‘ ist es gut, dass die Kita in Kendenich bleibt“, so Breuer in einer Mitteilung. „Die neuen Räumlichkeiten werden moderner und für die aktuellen Bedürfnisse, auch im Hinblick auf die Übermittags- und Ganztagsbetreuung, besser geeignet sein.“