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Energie aus HolzabfällenEon plant Biomasse-Kraftwerk in Knapsack

Lesezeit 3 Minuten

Auf dem Gelände der Papierfabrik in Knapsack plant der Energieversorger Eon ein Biomassekraftwerk.

Hürth-Knapsack – Der Energiekonzern Eon plant auf dem Gelände der UPM-Papierfabrik auf dem Knapsacker Hügel den Bau eines Biomasse-Kraftwerks. In dem Kraftwerk soll Altholz verbrannt und Prozessdampf für die Papierproduktion, aber auch Strom aus erneuerbarer Energie für das öffentliche Netz erzeugt werden. Eon beziffert das Investitionsvolumen auf 110 Millionen Euro, 30 Arbeitsplätze sollen entstehen.

Schon seit Jahren plant UPM, sich vom benachbarten RWE-Braunkohlekraftwerk abzukoppeln und den hohen Energiebedarf für die Papierproduktion aus klimaneutralen Quellen zu decken. Zunächst war vorgesehen, dass ein Unternehmen aus Süddeutschland ein stillgelegtes Biomasse-Heizkraftwerk an einem UPM-Standort in Finnland ab- und in Hürth wieder aufbaut. Das Kraftwerk hätte ursprünglich schon 2018 am neuen Standort in Betrieb gehen sollen.

Neues Kraftwerk mit neuer Technik

Inzwischen hat Eon das Projekt übernommen, wird aber ein neues Kraftwerk mit neuer Technik bauen. Die Anlage ist nach Angaben des Energiekonzerns auf den Bedarf der Papierfabrik zugeschnitten und wird über eine thermische Leistung von 87 Megawatt und eine elektrische Leistung von 20 Megawatt verfügen.

Nach Angaben eines Eon-Sprechers sollen in einem modernen Kessel mit Rostfeuerung, Rauchgasreinigung und einer Kondensationsturbine zur Stromerzeugung jährlich 230 000 Tonnen Frischholzabfälle und Industriehölzer verbrannt werden. Der Brennstoff soll hauptsächlich von regionalen Anbietern aus einem Umkreis von 50 bis 100 Kilometern stammen und auf Lastwagen angeliefert werden.

Keine Ersatzbrennstoffe

Anders als der Vorgänger plant Eon keinen Einsatz von sogenannten Ersatzbrennstoffen, die aus Abfällen gewonnen werden.

Der Baubeginn für das neue Kraftwerk soll bereits im kommenden Jahr sein, im Frühjahr 2022 soll die Anlage in Betrieb gehen. Das Genehmigungsverfahren befindet sich laut Eon-Sprecher in einem fortgeschrittenen Stadium.

Beitrag zur Nachhaltigkeit

Die Firmen UPM und Eon kooperieren bereits am Standort im bayerischen Plattling. Dort versorgt ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk eine Papierfabrik. In Hürth wollen beide Unternehmen zeigen, „dass eine wirtschaftliche und verlässliche, nahezu CO2 -neutrale Energieversorgung eines energieintensiven Industriebetriebs möglich ist“, erklärte Eon-Vorstandsmitglied Karsten Wildberger. „UPM und Eon liefern damit ein Beispiel für die klimafreundliche Energieversorgung der Wirtschaft, das weit über die Papierbranche hinausreichen wird.“

Papierhersteller UPM betont den Beitrag zur Nachhaltigkeit. „Durch die neue Versorgung kann das UPM-Werk in Hürth seinen CO2 -Fußabdruck signifikant verringern“, sagt Winfried Schaur, UPM-Vorstandsmitglied. Werksleiter Armin Schmidt hebt hervor, dass das neue Kraftwerk einen „Beitrag zur Standortsicherung“ leiste.

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UPM betreibt in Hürth nach eigenen Angaben seine modernste Papiermaschine. Die PM 1 des Herstellers Voith wurde 2002 in Betrieb genommen und inzwischen modernisiert.

Pro Minute kann die Maschine 1950 Meter Zeitungspapier ausspucken, das aus Altpapier erzeugt wird. Die Jahreskapazität liegt laut UPM bei 330 000 Tonnen. Abnehmer sind vor allem Zeitungsverlage aus der Region. Das Werk hat 125 Mitarbeiter.