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Alnatura sagt abPläne für einen Bio-Supermarkt in Hürth-Efferen sind gescheitert

Lesezeit 2 Minuten
Das Foto zeigt das leerstehende Haus an der Bachstraße aus der Vogelperspektive.

Der ehemalige Netto-Markt an der Kaulardstraße steht seit Jahren leer. Dort war ein Neubau mit Bio-Supermarkt geplant. Betreiber Alnatura hat aber abgesagt.

Seit Jahren steht das Ladenlokal des früheren Netto-Markts an der Kaulardstraße leer. Dort war ein Neubau für einen Bio-Supermarkt geplant.

Die Bio-Supermarktkette Alnatura wird kein Geschäft in Hürth eröffnen. Das bestätigte das Unternehmen auf Anfrage dieser Zeitung. Bei Kommunalpolitikern, die sich über mehrere Jahre mit einem Bebauungsplan für das Neubauprojekt beschäftigt haben, sorgt diese Entscheidung für Enttäuschung.

Nach Angaben von Alnatura-Sprecherin Constanze Klengel folgt die Absage an Hürth einer grundsätzlichen Entscheidung. „Vor dem Hintergrund unserer aktuellen Wachstumsstrategie, aus der eine stärkere Fokussierung in unseren Geschäftsfeldern resultiert, konzentriert sich Alnatura auf die Standorte im Kölner Stadtgebiet“, so Klengel. „So haben wird dort erst Anfang September einen neuen Alnatura Super Natur Markt an der Venloer Straße 47-53 eröffnet.“

Hürth: Planungsausschuss stellte Bebauungsplan für Bio-Supermarkt auf

Die Hürther Kommunalpolitik hatte einigen Aufwand betrieben, um die Ansiedlung des Bio-Supermarkts an der Kaulardstraße zu ermöglichen. So wurde für das Bauprojekt des Investors, der an Alnatura vermieten wollte, eigens ein neuer, vorhabenbezogener Bebauungsplan aufgestellt. Der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan 213 unter dem Titel „Wohnen und Arbeiten an der Kaulardstraße“ geht bereits auf den Herbst 2019 zurück.

Der letztendlich vor anderthalb Jahren beschlossene Plan sollte einen dreigeschossigen Neubau entlang der Kaulardstraße mit Ladenlokal im Erdgeschoss und Büroflächen sowie Wohnungen in den darüberliegenden Etagen ermöglichen. Die Fläche des Ladenlokals sollte sich auch über einen eingeschossigen Anbau hinter dem Gebäude erstrecken. Auf dem Dach des Anbaus war ein Parkdeck vorgesehen. Der Altbau, in dem bis 2021 ein Netto-Markt untergebracht war, sollte dafür abgebrochen werden.

Politiker erfuhr über Internet-Portal vom Aus für Bio-Supermarkt

„Wir haben im Planungsausschuss alles versucht, um dem Investor entgegenzukommen, damit sich das Projekt rechnet“, sagt Grünen-Fraktionschef Hendrik Fuchs, der großen Bedarf für einen Bio-Supermarkt in Hürth sieht. „Schade, dass dabei nun nichts herauskommt für Hürth.“ Von dem Aus für den Alnatura-Markt habe er durch eine Anzeige auf einem Immobilienportal im Internet erfahren. Darin sei ein neuer Mieter für das vorhandene Ladenlokal gesucht worden.

Ähnlich äußert sich Herbert Verbrüggen, Vorsitzender des Planungsausschusses. „Wir haben extra einen Bebauungsplan gezimmert, um Alnatura zu ermöglichen“, so der CDU-Ratsherr. Es sei ärgerlich, dass der nun nicht komme. Verbrüggen: „Hürth hätte einen Bio-Laden verdient.“

Ortsvorsteher Thomas Blank (CDU) reiht sich unter die Enttäuschten ein: „Ganz Efferen hat sich auf einen Bio-Laden gefreut.“ Dass das Ladenlokal mitten auf der Einkaufsmeile in Efferen nun weiter leerstehe, sei „katastrophal“. „Efferen braucht einen Bio-Supermarkt“, findet Michael Kleofasz, SPD-Sprecher im Planungsausschuss. Er fordert: „Die Wirtschaftsförderung muss sich um eine Alternative kümmern.“